Witten. . Das Altenzentrum St. Josef wird derzeit für fünf Millionen Euro saniert. Die Einrichtung macht sich fit für neue Qualitätsstandards.
- Das Altenzentrum St. Josef in Annen wird für fünf Millionen Euro saniert
- Hintergrund: Die neuen Qualitätsstandards für Pflegeeinrichtungen in NRW, die Ende Juli 2018 in Kraft treten
- Sechs von neun vollstationären Senioreneinrichtungen in Witten erfüllen Anforderungen bereits
Ab 31. Juli 2018 gelten in NRW neue Qualitätsstandards für vollstationäre Pflegeeinrichtungen. Unter anderem müssen dann in den Häusern mindestens 80 Prozent der Schlafräume Einzelzimmer sein. In Witten erfüllen von den bestehenden neun Einrichtungen schon sechs die neuen verbindlichen Anforderungen. Drei arbeiten derzeit noch daran – das Awo-Seniorenzentrum an der Egge, das Haus Buschey in Bommern und das Altenzentrum St. Josef an der Stockumer Straße.
Letzteres wird bereits seit drei Jahren saniert. Über fünf Millionen Euro würden die Neuerungen und Umbauten insgesamt kosten, sagt der Leiter des Altenzentrums St. Josef, Klaus-Dieter Bartke. 157 Bewohner leben in dem 1980 gegründeten Haus, das künftig über 107 Einzel- und 25 Doppelzimmer verfügen wird. „Vier Zimmer und deren Bäder müssen wir noch renovieren“, so Bartke.
Kreis erteilt die Qualitätszertifikate
Man habe das gesamte Haus durchsaniert. „Wir haben auch neue elektrische Leitungen bekommen und es gibt ein neues Brandschutzkonzept. Wo es nötig war, wurde neues Mobiliar angeschafft.“ Die Bäder des Altenzentrums seien für die neuen Qualitätsstandards „minimal zu klein“ gewesen.
Ab dem 31. Juli 2018 müssen Pflegeeinrichtungen in NRW nicht nur für die Mehrheit ihrer Bewohner Einzelzimmer anbieten, es gibt auch landesweit verbindliche Standards für die sanitären Anlagen. „Ein Bad darf dann künftig auch nur noch von maximal zwei Bewohnern genutzt werden“, erklärt Bernd Biewald, in Schwelm zuständig für die Heimaufsicht im Ennepe-Ruhr-Kreis. Diese erteilt vollstationären Senioreneinrichtungen, die bereits die erforderlichen Kriterien erfüllen, Qualitätszertifikate.
Auf dem Gelände von Haus Buschey wird neu gebaut
Die Evangelische Stiftung Volmarstein, Trägerin des Hauses Buschey in Bommern, hat sich gegen Umbauten in ihrem Haus entschieden und wird auf ihrem Gelände an der Wengernstraße neu bauen. Stiftungs-Sprecherin Astrid Nonn: „Wir möchten damit Ende des Jahres beginnen und 2018 fertig werden.“ Für das neue Altenheim wird der Altbau von Haus Buschey abgerissen.
Der heutige daneben stehende Neubau, der 1991 von Bewohnern bezogen wurde, bleibt erhalten. Er wird künftig von der Evangelischen Stiftung anders genutzt, soll aber auch Menschen zugute kommen, die von den Volmarsteinern betreut werden. Für den Neubau wird die Stiftung circa sieben Millionen Euro in die Hand nehmen, hieß es am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung. Im jetzigen Haus gibt es 64 Plätze für Senioren, die in 42 Einzel- und elf Doppelzimmern leben. Nonn: „Im neuen Haus wird es auf keinen Fall weniger Plätze geben.“
Awo-Seniorenzentrum Egge muss an Bädern arbeiten
Vom Awo-Seniorenzentrum Egge, in dem 173 Senioren leben, heißt es, man müsse noch ein Doppelzimmer in ein Einzelzimmer umwandeln. „Dann haben wir den neuen Zimmer-Standard erfüllt“, betont Leiterin Marie-Luise Taylor. Allerdings genügten rund ein Fünftel der Bäder ihrer Einrichtung, die 2016 ihr 50-jähriges Bestehen feierte, nicht den neuen Anforderungen. „Da sind wir noch in Gesprächen mit unserem Architekten.“
>>> EINRICHTUNGEN, DIE SCHON EIN ZERTIFIKAT HABEN
Sechs vollstationäre Senioreneinrichtungen erfüllen bereits alle neuen geforderten Standards und erhielten hierfür von der Heimaufsicht des EN-Kreises ein Qualitätszertifikat.
Es sind die beiden Häuser der Boecker-Stiftung (Leben im Alter, Haus am Voß’schen Garten), das Lutherhaus, das Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser, das Katholische Altenzentrum St. Josefshaus in Herbede sowie das Awo-Seniorenzentrum an der Kreisstraße.