Witten. . Projektteilnehmer müssen den Standort an der Marienstraße verlassen, weil die Stadt dort eine Kita baut. Alternativen gibt es bis jetzt nicht.
- Seit 19 Jahren hat die Gartenbauabteilung der Wabe ihren Platz an der Marienstraße
- Dort baut die Stadt bald eine Kita, deshalb muss die Wabe den Standort verlassen
- Weil noch keine Lösung in Sicht ist, bittet Wabe-Chef die Bürger um Mithilfe
Sie pflegen den Radweg am Rheinischen Esel und kümmern sich um das Außengelände der Hellwegschule. Sie erneuern oder montieren Sitzbänke und rücken dem Bärenklau an der Ruhr zu Leibe. Die Projektteilnehmer, die zur Gartenbauabteilung der Wabe (Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung) gehören, sind also ständig im Stadtgebiet unterwegs.Trotzdem haben sie an der Marienstraße einen festen Standort mit Umkleide, Werkstatt und Lagerräumen. Den müssen sie nun verlassen, weil die Stadt dort eine Kita baut. Ein neues Zuhause ist noch nicht in Sicht.
Stadt hat keine passenden Räumlichkeiten anzubieten
Vergangene Woche haben sie sich zusammengesetzt: Wabe-Geschäftsführer Thomas Strauch und Anja Reinken, Leiterin des Amtes für Bodenmanagement und Wirtschaftsförderung. Haben hin und her überlegt, was machbar ist. Und mussten feststellen: „Die Stadt hat keine Räumlichkeiten mehr für uns. Alles ist verkauft“, so Strauch. Einzig den ehemaligen Grillplatz mit Hütte in Durchholz, der weitab vom Schuss liegt, habe man ihm anbieten können. Doch erstens dauere die Anfahrt mit dem Bus fast eine Stunde und zweitens sei es dort zu einsam. „Wir brauchen einen Platz, wo wir zum Beispiel Werkzeug sicher lagern können.“
Zum 1. November verliert die Gartenbauabteilung ihre Räume an der Marienstraße. „Dann müssen wir für unsere etwa 22 für das Jahr 2018 geplanten Mitarbeiter eine neue Heimat finden“, sagt der Wabe-Chef, der mit dem Gartenbau gern in Witten bleiben möchte. Weil sein Team einen wichtigen Beitrag für eine schönere Stadt leiste – wer Rad fährt oder spazieren geht, sieht Wabe-Mitarbeiter oft in Aktion – erhofft sich Thomas Strauch Hilfe von den Bürgern. „Vielleicht weiß ja jemand, ob irgendwo ein Gebäude leer steht. Das muss nicht tipptopp in Ordnung sein, tipptopp kriegen wir das selbst hin.“ Nur zu teuer dürfe die Miete nicht sein, denn die Wabe muss bereits im zweiten Jahr auf einen städtischen Zuschuss verzichten.
Strauch hat noch eine andere Idee: Auch die Naturschutzgruppe Witten (Nawit) sucht eine neue Bleibe – das hat er am Montag (21.8.) in dieser Zeitung gelesen. „Warum also sollen wir uns nicht zusammentun. Wir nutzen unsere Räume für den Gartenbau ohnehin nur von morgens bis zum frühen Nachmittag.“ Ein Anruf der WAZ bei Birgit Ehses von der Nawit ergibt: „Ich will das nicht grundsätzlich ausschließen, aber es kommt sehr auf das Gebäude an.“ Die Naturschutzgruppe suche Räume, die möglichst in der Nähe des Gartens an der Zeche Nachtigall liegen und die man auch für Ausstellungen und den Besuch von Schulklassen nutzen könne.
Thomas Strauch jedenfalls würde sich sehr freuen, wenn das Raumproblem noch in diesem Jahr gelöst würde. „Damit wir für die nächste Saison wieder gut aufgestellt sind.“ Denn die Gartenbauabteilung der Wabe sei nicht nur wichtig für Stadt und Bürger, sondern auch für die Menschen, die dort beschäftigt sind. „Die Arbeit ist für jeden, der guten Willens ist, leistbar, auch wenn er keine Qualifikation hat.“ Weil die meisten Teilnehmer außerdem aus Witten kommen, würde der Wabe-Geschäftsführer der Stadt nur ungern „tschüs“ sagen.
>> INFORMATIONEN
- Das benötigt die Wabe für ihre Gartenbauabteilung: 40 m² Umkleideräume, 10 m² Bürofläche, Duschen und Toiletten, 40 m² trockene und sichere Lagerflächen, 200 bis 300 m² Außengelände für Lkw, Baugeräte, Material und als Containerstandort.
- Die Räume müssen nicht perfekt sein. Die Wabe kann sie in Eigeninitiative ausbauen und einrichten. Das Budget ist allerdings begrenzt. Wer etwas Passendes kennt: 395380.