WITTEN. . Elektro Pröpper ist für die Stromversorgung des Großevents zuständig. Die Profis verkabeln auch Bochum Total oder das Autorennen von Le Mans.
- Elektro Pröpper ist für die Stromversorgung des Großevents zuständig
- Die Profis verkabeln auch Bochum Total oder das Autorennen von Le Mans
- Das Zeltfestival ist für die Wittener jedoch ein Höhepunkt
Wenn die britische Alternative-Rock-Band Placebo am Freitagabend (18.8.) das Debütkonzert des Zeltfestivals Ruhr einläutet, stehen auch Christoph Pröpper und seine Mitarbeiter unter Strom. Seine Firma sorgt wortwörtlich dafür, dass das gesamte Festival mit Strom versorgt wird. Bereits drei Wochen vor Beginn hat ein achtköpfiges Team des Wittener Familienunternehmens damit begonnen, die Leitungen für das Großevent zu verlegen. Am Freitag ist Startschuss für die zehnte Ausgabe des Zeltfestivals – dann muss alles sitzen.
Man könnte meinen, alles sei Routine für die Elektro-Profis, die auf die Energieversorgung für Großveranstaltungen spezialisiert sind. Bis zu 400 Veranstaltungen im Jahr haben sie. Ob Bochum Total, Wittener Weihnachtsmarkt oder Düsseldorfer Messe, derartige Veranstalter sind längst Stammkunden bei der Firma. Gerade kommen sie vom Autorennen aus Le Mans zurück.
Alle Künstler bringen eigene Anforderungen mit
Doch ein 17-tägiges Musikfestival, das sei schon eine andere Nummer, meint Geschäftsführer Christoph Pröpper. Normalerweise dauern Festivals nur drei bis vier Tage. „Dann bringt hier jeder Künstler auch ganz eigene Anforderungen und eigenes Equipment für seine Show mit. Da müssen wir uns jeden Tag neu darauf einstellen.“ Andreas Bourani zum Beispiel wird separate LED-Wände bei seiner Show am 28. August aufstellen.
Eine kleine Reise am Pfad der „Hauptschlagader“ entlang führt zur Quelle der Energie: Hinten um das Hauptzelt herum stehen zwei sogenannte mobile „Trafo“-Stationen. Geräte, die den Starkstrom, der direkt von den Stadtwerken Bochum kommt, in nutzbaren Strom umwandeln. „Der Strom aus den Stadtwerken misst 10 000 Volt. Umgewandelt werden muss er in 300 bis 400 Volt“, erklärt der 31-jährige Ur-Wittener Pröpper.
Wer in einer Station steht, spürt und hört das Brummen, das durch den Prozess der Transformation entsteht. Von dort aus führen rund 30 Kabel aus Kupfer und Gummibeschichtung mit je einem Durchmesser von etwa drei Zentimetern in die Festival-Zelte. Dort teilen sich die Leitungen auf 60 kleinere Stromverteilerkästen auf. Die befinden sich dann unmittelbar am Geschehen, wie unter der Bühne im Hauptzelt.
150 000 Kilowatt verbraucht das Zeltfestival
Die Elektriker sind also zuständig für die unsichtbare Grundstruktur der gesamten Stromversorgung. Was Festival-Gäste davon spüren, sind die Lichter, die Musik oder auch die Köstlichkeiten aus den Küchen der rund 20 Gastronomen. Insgesamt 150 000 Kilowatt pro Stunde verbraucht das Zeltfestival. Zum Vergleich: Ein normaler Haushalt verbraucht im Jahr maximal 4000 Kilowatt die Stunde.
Die Firma Pröpper stellt seit neun Jahren die Stromleitungen für das Event bereit. Projektleiter Robert Wypich ist seit Anfang an dabei: „Ich stehe täglich von morgens bis abends bereit. Manchmal erreichen mich drei Anrufe auf einmal mit Problemen wie Stromausfällen. Dann eile ich hin.“ So sorgt der 46-jährige Elektriker dafür, dass das Zeltfestival am „Leben“ bleibt.
>> Familienunternehmenin der dritten Generation
Otto Pröpper hat die Firma 1945 gegründet. Sohn Wolfgang übernahm 1980. Nun ist Enkel Christoph seit 2017 in der Geschäftsleitung.
Mit Wolfgang Pröpper spezialisierte sich die Firma auf die Versorgung von Großveranstaltungen. Die Wittener sind europaweit unterwegs – das Zeltfestival ist auch für sie ein Höhepunkt.