Witten. . Fast 330 Fahrezgue waren beim Youngtimer-Treffen auf dem Ostermann-Parkplatz zu sehen. Uwe Lütgehetmann stellte seinen Feuerwagen vor.

  • Beim Youngtimer-Treffen auf dem Ostermann-Parkplatz waren 328 Fahrzeuge zu sehen
  • Mal aufwendig lackiert, mal aufgemotzt, mal im Originalzustand
  • Ein Hingucker war der Feuerwehrwagen des Heveners Uwe Lütgehetmann

„Man muss schon ein wenig verrückt sein, um sowas zu bauen“, sagt Jörg Oltermann über sich selbst. Sein Schlafanhänger, ein abgeflexter Fiat Panda, war einer der Hingucker beim zweiten Youngtimer-Treffen am Sonntag auf dem Ostermann-Parkplatz. 328 Fahrzeuge gaben sich dort ein Stelldichein, mal aufwendig lackiert, mal aufgemotzt, mal im Originalzustand. Es gab viel zu sehen, viel zu erzählen.

Wer mochte, konnte sein Fahrzeug auch anderen öffentlich vorstellen. Rund 40 Youngtimer-Besitzer nutzten die Gelegenheit und ließen sich von Moderator Karsten Zierdt über ihre Schätzchen interviewen.

Panda-Anhänger verfügt auch über eine Dusche

Als Jörg Oltermann an der Reihe ist, staunen die Zuschauer nicht schlecht. Denn sein Panda-Anhänger verfügt nicht nur über ein Bett, sondern auch über eine Dusche. „Ich musste hinten Gewicht haben. Mit Freunden kam ich dann bei ein paar Bierchen auf die Idee, einen 120-Liter-Wassertank und eine Dusche einzubauen“, verrät der 39-Jährige. Sein kurioser halber Panda wird übrigens von einem ganzen Panda gezogen.

Wurde bestaunt: ein alter Mercedes – eines von 328 Fahrzeugen auf dem Ostermann-Gelände.
Wurde bestaunt: ein alter Mercedes – eines von 328 Fahrzeugen auf dem Ostermann-Gelände.

Als Youngtimer bezeichnet man Fahrzeuge, die älter als 20, aber jünger als 30 Jahre sind. Ab 30 Jahren wird aus dem Youngtimer ein Oldtimer. Dass sich unter den Fahrzeugen auf dem Ostermann-Gelände auch zahlreiche Oldtimer befanden, tat der Veranstaltung keinen Abbruch, sondern machte sie noch interessanter. Einzig an der Pokalwertung, bei der die Besucher mit Kärtchen über das schönste Fahrzeug in den Kategorien Limousine, Coupe, Cabrio und Kombi/Kleinbus abstimmen konnten, durften die Oldtimer nicht teilnehmen. Dafür gab es zumindest einen Sonderpreis für den schönsten Oldtimer.

Mit Elektroauto Einkäufe erledigt

Hätte es auch einen Preis für das größte Auto im Teilnehmerfeld gegeben, wäre der an Uwe Lütgehetmann gegangen. Der 54-Jährige war mit einem Feuerwehrwagen Modell W50 des Herstellers IFA (Industrieverband Fahrzeugbau der DDR) zum Treffen gekommen. „Das Auto stammt aus Wittens Partnerstadt Wolfen und war bei der dortigen Ortsfeuerwehr in Betrieb“, erzählt Lütgehetmann, der bei der Freiwilligen Feuerwehr Heven aktiv ist. „Bei einem Besuch 2003 habe ich aus einer Bierlaune heraus gesagt: ‚Wenn ihr den mal abgeben wollt, hätte ich Interesse.’ Zwei Jahre später habe ich dann einen Anruf bekommen, dass das Auto ausgemustert würde und ich ihn tatsächlich haben kann.“

Thomas Ribok kam mit seinem VW Bulli T1 vorbei. Auch ein richtiges Schätzchen. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Service
Thomas Ribok kam mit seinem VW Bulli T1 vorbei. Auch ein richtiges Schätzchen. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Service

Teilnehmer und Zuschauer der Veranstaltung haben den ganzen Nachmittag über gefachsimpelt und schwelgten dabei in alten Auto-Zeiten. Lediglich bei der Vorbereitung wurde von der veranstaltenden Clubgemeinschaft Youngtimer Ruhr, die sich aus acht Motorsportclubs der Region zusammensetzt, auf moderne Fahrzeuge gesetzt, wie Reinhard Reis sagt. Der 57-Jährige: „Wir haben vom Autohaus Warhold ein Elektroauto zur Verfügung gestellt bekommen, mit dem wir sämtliche Einkäufe für die Veranstaltung getätigt haben. Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass man durchaus autoverrückt sein und trotzdem die ganzen Kurzstrecken ökologisch erledigen kann.“

>>> NIEMAND WOLLTE POLO FÜR GUTEN ZWECK ERSTEIGERN

Im Vorfeld der Veranstaltung haben die Mitglieder der Clubgemeinschaft Youngtimer Ruhr einen VW Polo aus dem Jahr 1992 wieder auf Vordermann und auch durch den TÜV gebracht. Die gute Idee dahinter: Der Meistbietende (Mindestgebot 400 Euro) konnte das Auto beim Youngtimer-Treffen zugunsten des Kinderhospizdienstes Ruhrgebiet ersteigern.

Gerechnet hatten die Verantwortlichen mit etwa 800 Euro. Doch es kam leider anders: Für den Polo gab es bis zum Veranstaltungsende am Sonntag nicht ein einziges Gebot.