Witten. . Witten soll 2018 einen qualifizierten Mietspiegel haben. Um diesen zu erstellen, werden aber mehr Auskünfte von Vermietern benötigt.
- Am Freitag (4.8.) gingen 2200 Anschreiben der Stadt an Haus- und Wohnungsbesitzer in die Post
- Sie haben sich bislang nicht an der Befragung für den neuen Mietspiegel beteiligt
- Stadt betont, dass das Mitwirken der Vermieter wichtig ist, um einen qualifizierten Mietspiegel zu erstellen
Anfang der Woche werden Haus- und Wohnungseigentümer noch einmal Post von der Stadt bekommen. Diese hatte bereits Anfang Juli rund 4000 Fragebögen an etwa 2800 ausgewählte Wittener Vermieter verschickt. Sie werden um Angaben zu ihren Immobilien gebeten, die für die Erarbeitung eines qualifizierten Mietspiegels wichtig sind. Der bisherige Rücklauf ist gut, aber nicht ausreichend: Die Bochumer Firma InWis, die den Mitspiegel erstellt, hat erst rund 940 Fragebögen auf dem Tisch.
Daher hat die Stadt am Freitag (4.8.) noch einmal 2200 Anschreiben an Eigentümer verschickt, in denen Bürgermeisterin Sonja Leidemann diese bittet, sich an der Befragung zu beteiligen. Bis zum 30. August haben die Vermieter Zeit, die Fragen zu beantworten. Die Teilnahme sei aber freiwillig, betont die Stadt. Die Eigentümer, die von einem Computer ausgewählt wurden, werden unter anderem nach der Größe ihrer Immobilie, nach deren Ausstattung, nach Modernisierungen und dem Mietpreis gefragt.
Vermieter weisen auf ihr Alter hin
„Das Ziel ist, der Wittener Politik Ende des Jahres einen qualifizierten Mietspiegel vorzulegen“, sagt Kay Wylich. Er ist Abteilungsleiter für Wohnbau-Bewertung und -Entwicklung bei der Stadt und dort für den neuen Mietspiegel zuständig. Dieser soll ab Januar 2018 in Kraft treten – so die Planungen.
Das Unternehmen InWis wird im Auftrag der Stadt die eingehenden Daten auswerten. Dafür verantwortlich ist InWis-Mitarbeiter Simon Austrup. Von den bislang schon von Eigentümern zurückgeschickten rund 940 Fragebögen seien etwa 100 nicht ausgefüllt gewesen, sagt er. Vermieter hätten jedoch schriftlich erläutert, warum sie sich nicht beteiligen. „Die meisten haben auf ihr hohes Alter verwiesen. Andere gaben Zeitmangel an.“
Ab September werden die Daten ausgewertet
Austrup: „Eigentümer, die älter sind, können vielleicht ihre Kinder bitten zu helfen.“ Außerdem kann man sich bei einer kostenlosen InWis-Hotline melden, sollte beim Fragebogen etwas unklar sein. (Tel. 0800/5 700 200, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr). Ab September sollen die Daten ausgewertet werden.
Erste Ergebnisse zum Mietspiegel werden im Oktober in einem Arbeitskreis besprochen. In diesem sitzen Vertreter der Stadt, des Wittener Mietervereins, des Eigentümerverbandes Haus & Grund und der Wohnungsunternehmen. Der Arbeitskreis sei als Diskussionsforum wichtig, betont Kay Wylich von der Stadt Witten. „Denn wir wollen beim Mietspiegel einen breiten Konsens haben.“
Nur die Stadt kennt die Eigentümer
Wylich hat Anrufe von Vermietern erhalten, die ihm berichteten, warum sie bei der Eigentümer-Befragung nicht mitwirken. „Da haben ich immer wieder gehört, dass man keine private Daten preisgeben möchte.“ Ganz wichtig sei: „Die Daten werden anonymisiert verarbeitet. Wer der Eigentümer einer Immobilie ist, weiß nur die Stadt!“ Die Firma InWis wisse dies nicht, weil auf dem Fragebogen nicht der Name des Eigentümers steht, sondern nur die Adresse einer Immobilie und eine Fragebogen-Nummer.
>>> STADT SCHICKT AUF WUNSCH FRAGEBOGEN ERNEUT ZU
Vermieter, die jetzt von der Stadt angeschrieben werden, aber den bereits im Juli zugesandten Fragebogen nicht mehr haben, können diesen erneut telefonisch bei der Stadt anfordern:
Tel. 02302/581 6240. Per
E-Mail: BodenWirtschaft@stadt-witten.de
Der Fragebogen kann auch online in einem geschützten Bereich ausgefüllt werden: mietspiegel-witten.inwis.de. Die Stadt bittet Eigentümer mitzuwirken. „Damit ein Mietspiegel als qualifiziert gilt, muss er zunächst einmal auf einer repräsentativen Datenmenge fußen.“