Witten. . Der Angeklagte gab vor dem Landgericht einige der angeklagten Einbrüche zu. Im Gegenzug wurde der Haftbefehl gegen ihn ausgesetzt.

Wegen einer Serie von Wohnungseinbrüchen müssen sich drei Angeklagte vor dem Landgericht Bochum verantworten. Beschuldigt sind ein 44-jähriger Mann aus Bochum sowie eine 24 und eine 21 Jahre alte Frau. Zwischen Dezember 2012 und September 2016 soll das Trio in Witten und andernorts Wohnungen ausgeräumt haben. Der Staatsanwalt wirft den Angeklagten schweren Bandendiebstahl vor.

Die Bande sei gegründet worden, um Wohnungseinbruchsdiebstähle zu begehen und sich auf diese Art und Weise eine auf Dauer angelegte erhebliche Einnahmequelle zu verschaffen, erklärte der Ankläger. Spätestens ab Ende 2015 sollen sich auch die jungen Frauen der Gruppe angeschlossen haben.

Haftbefehl wurde ausgesetzt

Der Mann hielt sich den Ermittlungen zufolge als Gründer und Chef der Bande stets im Hintergrund, während die übrigen Bandenmitglieder für das gewaltsame Eindringen in die Tat-Objekte und das Entwenden der Beute zuständig gewesen sein sollen. Mehrfach unterbrach das Gericht die Verhandlung, um „Verständigungsgespräche“ mit den Verteidigern und der Staatsanwaltschaft zu führen. Der 44-Jährige erklärte sich anschließend zu Geständnissen für vier Einbrüche bereit.

Im Gegenzug, so die Richter, könnten drei der neun Anklagepunkte eingestellt und der laufende Haftbefehl gegen ihn ausgesetzt werden. Als Freiheitsstrafe stünden für die eingeräumten Taten zwischen 39 und 45 Monate Haft ins Haus, teilte Vorsitzender Richter Stefan Culemann am Donnerstag mit. Solche Deals sind möglich, wenn darüber informiert wird, und sie sind üblich.

Frauen wollten lediglich betteln

Auch von den mitangeklagten Frauen liegen teilweise Geständnisse vor. In einigen anderen Fällen geben sie an, zwar an den Tatorten gewesen zu sein. Der Grund sei aber nicht gewesen, einzubrechen, sondern sie hätten lediglich betteln wollen. Der Prozess vor dem Landgericht Bochum wird fortgesetzt.