Witten. . Jeden Tag eine gute Tat: Vor 40 Jahren gründeten sich die Pfadfinder aus dem Stamm St. Franziskus. Am Samstag (1. Juli) wurde gefeiert.
- Die Pfadfinder aus dem Stamm St. Franziskus gehören einer weltweiten Gemeinschaft an
- Die Wittener gründeten sich vor 40 Jahren und haben dies am Samstag gefeiert
- Zum Jubiläum kamen auch 100 Ehemalige und „Wölflinge“, die jüngsten Pfadfinder
Das Pfarrheim der St. Franziskus Gemeinde war am Samstag mit weißen Luftballons geschmückt, auf denen eine rot umrandete 40 prangte. Gefeiert wurde an der Herbeder Straße rund um Heim und Kirche das 40-jährige Jubiläum der Pfadfinder aus dem Stamm St. Franziskus.
Elisabeth (24) und Christian Machold (28), die „Stammesführer“, hatten um die 100 Ehemalige und „Wölflinge“ (die jüngsten Pfadfinder) zusammengetrommelt. Gemeinsam sah man sich Fotowände mit Bildern aus früheren Pfadfinder-Jahren an und erzählte sich Geschichten. Die jüngeren Pfadfinder zeigten an diesem Tag stolz ihre Aufnäher auf der grauen Kluft. „Das sind keine Abzeichen“, erklärte Christian Machold. Die bunten Aufnäher seien Erinnerungen an die jährlichen Sommerlager der Pfadfinder. Macholds Lieblingssticker stammt von 1997 und zeigt die Köpfe von Max und Moritz. „Mein erster Aufnäher.“
Selbstständigkeit und gegenseitiger Respekt
Die Pfandfinder der St. Franziskus Kirche treffen sich wöchentlich in drei verschiedenen Gruppen: Wölflinge, Pfadis und Juffis genannt. Das Alter entscheidet darüber, wer wo zugehört. Ab September soll es auch eine Gruppe für Kinder ab vier Jahren geben: die „Biber“. Die Pfadfinder haben sich Regeln gegeben. Die stehen während der Jubiläumsfeier in großer grüner Schrift auf einem Plakat. „Wir verhalten uns wie Pfadfinder“, lautet der letzte Satz. Unter ihm haben alle in Druckbuchstaben ihre Namen geschrieben. Selbstständigkeit, gegenseitiger Respekt und „learning by doing“ („Lernen beim Machen“) seien die drei Grundpfeiler der Pfadfinder, erklärt „Stammesführer“ Christian Machold.
Werte, die Andreas Lange, einer der Gründer der St. Franziskus Pfadfinder, in den 70er Jahren gerne vermitteln wollte. Dabei sei er als 20-Jähriger bis zur Gründung noch nicht mit Pfadfindern in Kontakt gekommen, erzählt der 61-Jährige. „Die Leute waren damals sehr argwöhnisch“, erinnert sich Lange. Kinder in einer Kluft kamen in der Nachkriegszeit nicht gut an. Dies sei verpönt gewesen. Heute tragen die Pfadfinder aus dem Stamm St. Franziskus Aufnäher gegen Rassismus und haben anlässlich des Jubiläums ein großes Bettlaken organisiert. Auf dem jeder Anwesende einen bunten Handabdruck hinterlassen kann.
Aus Frankfurt angereist
Dort wird sich auch Andrea Riedling verewigen, die zur Feier aus Frankfurt angereist ist. Seit 20 Jahren lebt sie dort, ist aber immer noch mit zwei ehemaligen Pfadfinder-Kollegen in Kontakt, die sie beim Jubiläum wiedertrifft. Ihre schönsten Erinnerungen hat die 42-Jährige an die Sommerlager. Einmal habe sie einen Bulli rückwärts gegen einen Baum gefahren, so dass die Stoßstange abgefallen sei. Die habe man ihr nachts dann in den Schlafsack gelegt. Ein anderes Mal sei sie mit Freunden auf einem sogenannten „Hike“ unterwegs gewesen, einer mehrtägigen Wanderung ohne ein vorher bestimmtes Ziel. Untergekommen seien sie bei einem Bauern im Heu. Lagerfeuer-Geschichten!
>>> ENGLÄNDER GRÜNDET DIE PFADFINDERBEWEGUNG
Das erste Sommerzeltlager von Pfadfindern fand 1907 statt. Der Engländer Lord Robert Baden-Powell gründete die Pfadfinderbewegung.
Ihr gehören weltweit etwa 34 Millionen Kinder und Jugendliche an. Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist der größte Pfadfinder-Verband in Deutschland.