Witten. . Da kam einiges zusammen. Doch dass die Strafe am Ende recht hoch ausfiel, hatte vor allem mit einer ganz dummen Entscheidung des Täters zu tun.

  • Er überfiel eine Spielhalle, legte Feuer nach einem Einbruch und bestahl seinen Arbeitgeber
  • Gutachter bescheinigte dem Mann, drogenabhängig zu sein. Er hatte Schulden bei seinem Dealer
  • Nun kommt er erst einmal für zwei Jahre in eine Entzugsklinik. Komplize wandert hinter Gitter

Ein 24-Jähriger muss für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Er hatte nach einem Einbruch in ein Einfamilienhaus Feuer gelegt, eine Spielhalle überfallen und seinen Arbeitgeber bestohlen..

Bei dem Überfall an der Bebelstraße hatte der Wittener im Oktober 2014 eine Angestellte mit einer Pistole bedroht und sie gezwungen, die Kasse zu öffnen. Dem maskierten Täter fielen 684 Euro in die Hände.

Weitere Anklagepunkte betrafen einen Einbruch im September 2015 mit einem Komplizen in eine Firma am Wullener Feld. Dort, bei seinem Arbeitgeber, entwendete der Wittener sechs Computer für je 800 Euro, sechs Monitore, einen Beamer und anderes Computerzubehör. Der Grund: Er hatte 1500 bis 1800 Euro Schulden bei seinem Dealer.

Feuer sollte Einbruchsspuren beseitigen

Aller schlechten Dinge sind drei; Im Dezember letzten Jahres stieg der junge Mann mit einem Komplizen in ein leerstehendes Haus am Iltisweg ein. Wegen dieser Tat drückte ein 22-jähriger Mann aus Witten mit ihm die Anklagebank. Er wurde am Mittwoch vom Bochumer Landgericht zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Bewährung schied aus, weil er bereits vorbestraft ist und eine Haftstrafe verbüßen musste.

Beide Täter sollen aus dem Haus Pelze, Schmuck und Uhren gestohlen haben. Der Besitzer war verstorben. Angeblich sollten irgendwo 10 000 Euro in bar versteckt sein. Stundenlang durchsuchten sie alle Räumlichkeiten, fanden aber kein Geld. Um ihre Einbruchsspuren zu beseitigen, legten die Täter anschließend ein Feuer. „Das war sicher die dümmste Entscheidung. Denn Brandstiftung wird strenger bestraft als Wohnungseinbruchsdiebstahl“, sagte der Vorsitzende Richter Volker Talarowski.

Mit Straftaten Drogenabhängigkeit finanziert

Die Flammen breiteten sich so weit aus, dass eine Türzarge anfing zu brennen. Trotzdem ging das Feuer von alleine aus. Strafmildernd werteten die Richter die Geständnisse der beiden Angeklagten. Der 24-Jährige habe die Straftaten begangen, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Ein Gutachter erkannte bei ihm eine Abhängigkeit. Seit Ende der Schulzeit nahm der Mann Amphetamine. Später stieg er auf Marihuana um und kiffte im erheblichen Umfang. Daher wies ihn das Gericht für zwei Jahre in eine Entzugsklinik ein.