Witten. . Auf Schloss Steinhausen wird gerne geheiratet. Das Gastronomen-Ehepaar Kobbeloer hat sich entschlossen, nur noch Feste auszurichten.

  • Man kann nicht alles machen, sagt sich das Wittener Gastronomen-Paar Martina und Uli Kobbeloer
  • Die Eheleute haben sich entschlossen, Schloss Steinhausen nur noch für Feiern und Feste zu öffnen
  • Denn vom normalen Restaurant-Betrieb könne man nicht leben

Schloss Steinhausen: Für Spaziergänger war es immer ein beliebter „Rast-Platz“, auch für Besucher des Muttentals, die gerne im romantischen Ambiente Kaffee und Kuchen oder ein warmes Essen genossen haben. Bei gutem Wetter auch gerne im Freien, mit Blick ins Grüne und auf historische Gemäuer. Dies ist jetzt leider Geschichte. Das Pächter-Ehepaar Martina und Ulrich Kobbeloer hat sich entschlossen: Im Schloss Steinhausen soll nur noch gefeiert werden.

Seit September 2001 sind die Kobbeloers die Gastgeber im Schloss, das – wie die gesamte Anlage – dem Bommeraner Friedrich Oberste-Frielinghaus gehört. Große und kleine Feste werden hier und im alten Kuhstall schon seit langem gefeiert – vom Geburtstag, über Konfirmationen und Kommunionen, Firmenfeiern – bis hin zu Hochzeiten.

Eine „exklusive Umgebung“

Hochzeiten! Das Schloss ist eines der Trauorte der Stadt und beliebt bei Paaren aus ganz Nordrhein-Westfalen, wie die Autokennzeichen der Festgesellschaften an den Wochenenden verraten. Ulrich Kobbeloer: „In diesem Jahr können wir Gesellschaften erst wieder im Dezember einen freien Samstagstermin anbieten.“

Dass er sich auf Feste und Feiern konzentriert, habe mehrere Gründe, betont der 55-Jährige, der bis 2001 das Hotel-Restaurant Reesenhof am Bommeraner Bodenborn führte. Ein Punkt sei das Personal. Denn die vielen Gäste müssten auch alle bedient werden. „So etwas muss man stemmen können. Außerdem war es so, dass Hochzeits-Gesellschaften, die draußen auf die Terrasse gingen, dort auf andere Gäste trafen.“

Haus Rauendahl schließt im Laufe des Oktobers

Dies habe sich manchmal ein wenig „gebissen“. „Wir wollen den Leuten, die für eine schöne Feier oft von weit her anreisen, eine exklusive Umgebung bieten.“ Dass viele Schloss Steinhausen-Fans aus Witten über diese gastronomische Entscheidung enttäuscht sind, kann Ulrich Kobbeloer verstehen. „Aber wir können bei unserer Lage nicht von einem normalen Restaurant-Betrieb leben.“

Ebenfalls bedauerlich für Besucher und Bommeraner: Im Oktober wird das Haus Rauendahl schließen, in das viele gerne nach einer Wanderung durch das Muttental einkehren. Gastronom Nikica Knezevic wird sein Traditionslokal nach zwölf Jahren Mitte bis Ende Oktober aufgeben. „Dann läuft der Pachtvertrag aus.“

Im „Am Stöter“ kann man schon lange nicht mehr essen

Der gebürtige Kroate, der seit 1991 in Deutschland lebt und 15 Jahre im Restaurant Pfefferkorn am Hohen Wall in Dortmund beschäftigt war, ist auf der Suche nach einer anderen Lokalität. Er würde gerne in Witten bleiben. „Aber bisher haben wir noch nichts Passendes gefunden.“

Beim Ausflugslokal „Am Stöter“ in Bommerholz kann man schon lange nicht mehr einkehren. Dort hatte sich Jürgen Müller 2013 ein zweites betriebliches Standbein aufbauen wollen. Der Gastwirt betrieb zu diesem Zeitpunkt auch noch den „Alten Bahnhof“ in Wetter-Albringhausen. Sein Bommerholzer Restaurant gab Müller nach rund einem Jahr wieder auf.