Seit 18 Jahren engagiert sich Lilo Ellis als Vorsitzende für die Initiative Stadttauben. Dass ihr in dieser Zeit Widerstand begegnet ist, ist nicht neu für sie. Sie hat auch schon Tierquälerei erlebt. „Tauben wurden die Füße und der Kopf abgerissen“, erinnert sich die Wittener Tierschützerin. Doch dass auf Vögel in Witten geschossen wird, ist auch für sie eine neue, schreckliche Erfahrung.

Seit 18 Jahren engagiert sich Lilo Ellis als Vorsitzende für die Initiative Stadttauben. Dass ihr in dieser Zeit Widerstand begegnet ist, ist nicht neu für sie. Sie hat auch schon Tierquälerei erlebt. „Tauben wurden die Füße und der Kopf abgerissen“, erinnert sich die Wittener Tierschützerin. Doch dass auf Vögel in Witten geschossen wird, ist auch für sie eine neue, schreckliche Erfahrung.

Die ehrenamtlichen Helfer hatten gerade wieder Gipseier gegen Taubeneier in den Nestern der Hausfassaden an der Bahnhofstraße getauscht, um die Taubenpopulation in der City einzudämmen, als die verletzten Tiere gefunden wurden. Zunächst waren die Einschusslöcher gar nicht sichtbar gewesen.

Die Initiative brachte die verletzten Vögel zum Tierarzt, der sie einschläferte. Erst bei der vierten Taube, wo das Einschussloch gut zu sehen war, entschloss man sich zur Untersuchung in der Taubenklinik. Auch finanziell gibt es da große Unterschiede. Ellis: „Einschläfern beim Tierarzt kostet 16,50 Euro, die OP in der Klinik 80 Euro.“

Die Initiative ist auf Spenden angewiesen, für Arztbesuche, für Futter oder auch mal Farbe, wenn wie neulich der Taubenturm im Lutherpark neu gestrichen wird. Insgesamt wünscht sich Ellis mehr Unterstützung, auch von den Hauseigentümern in der City und der Standortgemeinschaft Mitte. Schließlich tue man doch alles, um die Tauben aus der Fußgängerzone fernzuhalten. 28 Eier wurden zuletzt wieder ausgetauscht, in diesem Jahr waren es insgesamt bis heute schon 225. Den Traum von einem Taubenzimmer im Rathaus scheint die Initiative allerdings begraben zu können. Nach ihren Informationen ist das vom Rat eigentlich längst beschlossene Projekt beim Rathausumbau nicht mehr vorgesehen. Damit bliebe der Taubenturm im Lutherpark die einzige Auffangstation für die Tiere in Witten. Er platzt aus allen Nähten. Lilo Ellis hofft nach den Schüssen in der Stadt, dass die Bürger nun ein bisschen aufmerksamer sind – und Hinweise geben können.