Witten. . Filmemacherin Andrea Loetscher begleitet Wohngemeinschaft mit Kamera. Dreh auf Christopherus-Hof dauert ein Jahr. Doku hat Premiere.

  • Ein Jahr lang hat Filmemacherin Andrea Loetscher die Wohngemeinschaft am Christopherus-Hof begleitet
  • „Leben ist Begegnung“ feiert nun zweite „Premiere“ im Kuhstall
  • Wittener Regisseurin hat schon mehr als 60 Filme gedreht

Ein Jahr lang, 365 Tage im Frühling, Sommer, Herbst und Winter war die Filmemacherin Andrea Loetscher ein unsichtbarer Gast in der Wohn- und Lebensgemeinschaft des Christopherus-Hofes im Wullen. Entstanden ist ein beeindruckender, sehr authentischer Film über das Leben in der so facettenreichen Gemeinschaft. Alle Jahreszeiten, alle Tageszeiten, mit allen Höhen und Tiefen des Alltags hat sie sehr einfühlsam ins Visier genommen.

Andrea Loetscher ist in der Ruhstadt aufgewachsen, machte ihr Abitur am Ruhr-Gymnasium. Mehr durch Zufall fand sie zum Film und weiß nach mehr als 60 Filmen, wofür ihr Herz schlägt. „Für den stillen, leisen Dokumentarfilm, der den Betrachter nicht einlullt, sondern zum Nachdenken oder Mitmachen animiert“, sagt Loetscher.

Filme feiert zweite „Premiere“

Dokumentarfilm: Leben ist Begegnung

Der Film „Leben ist Begegnung“ ist als DVD erhältlich bei der Wohn- und Lebensgemeinschaft unter w.koersgen@christopherus-haus.de oder bei der Filmemacherin andrea@mondrosen.com. Er kostet 15 Euro.

Der Dokumentarfilm dauert 95 Minuten und zeigt das Leben auf dem Hof sehr einfühlsam und authentisch. Die Dreharbeiten dauerten ein Jahr.

Und genau dieses Vorhaben ist der jungen Filmemacherin mit ihrem aktuellen Streifen „Leben ist Begegnung – ein Jahr in der Wohn- und Lebensgemeinschaft Witten“ überzeugend gelungen. Aus unzähligen Filmstunden vor Ort und ebensoviel digitalem Material in der Kamera hat Loetscher einen absolut authentischen Dokumentarfilm gemacht, der alle Beteiligten nur staunen und bei der zweiten „Premiere“ im Kulturstall der Einrichtung die Herzen höher schlagen ließ.

Andrea Loetscher kommt. Erst allein. Sie macht sich mit den Menschen vertraut. Quatscht hier, hilft dort. Ist einfach da. Als sie mit ihrer Panasonic-Filmkamera auftaucht, dann gehört sie bereits dazu. Niemand nimmt sie mehr als Fremdkörper war. Sie ist da und eigentlich auch nicht. „Wenn ich drehe, dann bin ich eigentlich unsichtbar“, erklärt Andrea Loetscher ihr persönliches Geheimnis des Dokumentarfilmes.

Einblick ins Leben auf dem Hof

Und dieses Prinzip hat bei den Dreharbeiten im Christopherus-Hof hervoragend geklappt. Hauptperson ist die 24-jährige Theres, die mit einem Down-Syndrom geboren wurde, aber voller Lebensfreude ist. Mehr als beeindruckend ist die Aussage ihrer Mutter Martina Jeliniewski: „Heute bin ich so glücklich, dass Theresa bei uns ist. Dass wir uns für sie entschieden haben. Theresa hat unser Leben bereichert.“

Der Film zeigt das Leben auf dem Hof. Kurze Wortwechsel, lange Gespräche, große Freuden, kleine Sorgen, intensive Gespräche und jede Menge Lebenslust. Und immer wieder die große Lebenfreude in dieser so etwas anderen Lebensgemeinschaft. Andrea Loetscher ist mit „Leben ist Begegnung“ ein sehr einfühlsamer Film gelungen. Die Filmemacherin hat sich tatsächlich „unsichtbar“ gemacht.