Witten. . Der Günter-Drebusch-Preis geht diesmal an Denise Winter aus Köln. Die Ausstellung im Märkischen Museum zeigt aber mehr als nur ihre Arbeiten.
- Der Wittener Günter-Drebusch-Preis geht in diesem Jahr an Denise Winter aus Köln
- Ausstellung im Märkischen Museum zeigt die Arbeiten der 34-Jährigen und die drei weiterer junger Künstler
- Preis, der alle drei Jahre von Museum und Kunstverein verliehen wird, ist mit 2000 Euro dotiert
Alle drei Jahre nur wird der Günter-Drebusch-Preis vom Märkischen Museum und dem Wittener Kunstverein verliehen. Am morgigen Sonntag ist es jetzt wieder soweit. Preisträgerin ist diesmal die Kölner Künstlerin Denise Winter.
Den großen Fototermin am Freitag hat die 34-Jährige verpasst: Ein Autounfall hatte sie ausgebremst. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert, am Sonntag zur Vernissage wird sie da sein. So oblag es gestern Christoph Kohl, dem Leiter des Märkischen Museums, das Werk der jungen Künstlerin zu erklären: „Ihre Arbeiten setzen sich mit Raum und Fläche auseinander und legen dabei teils verborgene Schichten und Figuren frei.“
Sichtung war ein sehr, sehr schwerer Prozess
Bei der Sichtung der rund 60 eingesandten Bewerbungen – „ein sehr, sehr schwerer Prozess“ – hätten ihn ihre Arbeiten gleich begeistert. Sie seien sehr planvoll und trotzdem sinnlich. „Außerdem bezieht sie stets den Raum mit ein“, ergänzt Prof. Manfred H. Wolff, Vorsitzender des Wittener Kunstvereins, der ebenfalls mit in der Jury saß. „Eine spannende Mischung.“
Und eine, die die Fantasie anregt: Geknicktes Papier lässt Worte in den Falten verschwinden, macht aus Literatur Wortfetzen, mal in Deutsch, mal Französisch oder Hebräisch. Fotos von Denise Winter – oft der Ausgangspunkt ihrer Arbeiten – scheinen plötzlich dreidimensional zu sein: Ragt die Ecke wirklich aus dem Bild...? Und dieser Fleck an der Museums-Wand: Kunstwerk oder doch nur Schattenspiel?
Schön und großzügig ist die neue Preisträger-Schau geworden. In allen sechs Räumen der Wechselausstellung im Obergeschoss hängen die Arbeiten der ausgezeichneten Künstler – neben denen von Denise Winter auch die der drei weiteren Nominierten Javkhlan Ariunbold, Lukas Glinkowski und Damaris Kerkhoff – und dazu passende Werke von Günter Drebusch.
Die verschiedenen Stile könnten unterschiedlicher kaum sein: Glinkowski malt bunte Comics und Gekritzel wie auf öffentlichen Toiletten auf Fliesenwände. Damaris Kerkhoff reduziert ihre schlichten Bilder auf einfachste Formen – hängt sie aber vor eine grell-wild bepinselte Wand.
Nominierte ist stolz, dabei sein zu dürfen
Und Javkhlan Ariunbold arbeitet mit Aquarell ebenso wie mit Druckgrafik, versucht mit einfachen geometrischen Formen Dreidimensionalität vorzugaukeln. „Ich bin sehr stolz, hier dabei sein zu dürfen“, sagt die gebürtige Mongolin, die in Münster studiert.
Auch Denise Winter habe sich „riesig gefreut, als der Anruf aus Witten kam“, so Projektleiterin Claudia Rinke, die die neue, große Ausstellung organisiert hat. Wenn die Künstlerin am Sonntag mit den drei Nominierten zur Eröffnung kommt, wird sie ja vielleicht noch mehr erzählen...
>>>BIS ZUM 27. AUGUST ZU SEHEN
Die Ausstellung zum mit 2000 Euro dotierten Günter-Drebusch-Preis wird am morgigen Sonntag um 15 Uhr im Märkischen Museum in Anwesenheit der ausgezeichneten Künstler eröffnet. Die Schau ist bis zum 27. August zu sehen.
Öffnungszeiten: mi + fr-so 12 bis 18 Uhr, do 12-20 Uhr. Eintritt 4 Euro, erm. 2 Euro.