Witten. . 50 000 Übernachtungen gab es 2016 in Witten. Das Stadtmarketing setzt künftig auf mehr Tourismus. Experte Axel Biermann gab Tipps.
- Witten soll noch attraktiver für Touristen werden, wünscht sich das Stadtmarketing
- Chefin Inge Nowack lud den Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH in den Wirtschafts-Ausschuss ein
- Dort gab Axel Biermann Tipps, wie die Stadt auf sich aufmerksam machen kann
Witten will künftig stärker auf den Tourismus setzen. Wie man heute – im Dschungel unzähliger Freizeitangebote – auf sich aufmerksam macht, hat ein Profi am Mittwoch dem Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft, Standortmarketing und Feuerschutz erläutert. Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH (RTG), kam dafür aus Oberhausen in die Ruhrstadt.
Inge Nowack, Chefin des Wittener Stadtmarketings, hatte ihn eingeladen. Die RTG, eine Tochtergesellschaft des Regionalverbandes Ruhr, wurde 1998 gegründet, um das Ruhrgebiet als Reiseregion zu etablieren. Ein noch attraktiveres Ziel für Touristen möchte auch Witten werden. Biermanns Motto lautet: Stärken stärken.
Grün ist es woanders auch
Das Muttental natürlich, Industriekultur, der Ruhrtal-Radweg, der 240 Kilometer Radfahrvergnügen in NRW ermöglicht und dabei durch Witten führt – dies seien Pfunde, mit denen man wuchern könne, betont der Ruhr Tourismus-Chef. „Seine“ GmbH organisiert unter anderem einmal jährlich die „Extraschicht“ im Revier.
Wovor der Fachmann die Wittener warnt: Niemals Beliebiges vermarkten! Meint zum Beispiel den Hinweis auf viel Grün. „Das gibt es woanders auch.“ Dann kommt der Tourismus-Experte erneut auf den Ruhrtal-Radweg zu sprechen, der von der Ruhrquelle am Ruhrkopf bei Winterberg bis zur Mündung bei Duisburg-Ruhrort führt. „Er ist nach dem Elbe-Radwanderweg (Hamburg-Dresden) der zweitbeliebteste Weg in Deutschland.“ Den zweiten Platz teile sich der Ruhrtal-Radweg mit dem 515 Kilometer langen Weserradweg.
Gäste sind 1,8 Tage in der Stadt
Glückliches Witten, das als eine von 23 Kommunen an einer solchen attraktiven Strecke liegt. Biermann: „Man sollte sie in Schuss halten.“ Bei den Übernachtungszahlen findet er, gebe es noch Luft nach oben. „Rund 50 000 Übernachtungen gab es 2016 in der Stadt.“ Was erfreulich sei: Dies sei ein Gäste-Plus von rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wer nach Witten komme, bleibe im statistischen Mittel 1, 8 Tage. „Das ist eine im Städte-Tourismus übliche Zahl.“ Wichtig sei auch ein guter Einzelhandel sowie eine gute Hotellerie, um Gäste zu gewinnen, so Biermann. Stadtmarketing-Chefin Inge Nowack verweist auf die immerhin 44 Ferienwohnungen im Stadtgebiet und auf die sieben Hotels. Auch sie hält das Muttental zusammen mit dem Ruhrtal-Radweg und dem Freizeitzentrum Kemnade für Wittens touristische Highlights.
„Gemeinsam sind wir stärker“
Und man passe sich der Zeit an, arbeite als Stadtmarketing an neuen Touren. Das Wandern mit dem Stock etwa sei nicht mehr jedermanns Ding. „Dafür gibt es heute Geocaching.“ Nowack möchte künftig mehr für Kinder anbieten. „Wenn das mit einer funktionsfähigen Schmiede im Bethaus klappt – das wäre sehr schön.“ Ein Vorhaben, für das Fördergelder fließen müssen. Die Entscheidung wird im Juli fallen. Was der Stadtmarketing-Chefin auch wichtig ist: „Wir wollen mit anderen EN- und Ruhrgebiets-Städten zusammen auf uns aufmerksam machen. Gemeinsam sind wir stärker.“
Axel Biermann verweist auf die Frage, welche Stadt denn den Dreh in puncto Tourismus heraushabe, auf Hattingen. Dort habe man es verstanden, mit der Altstadt, ihren Fachwerkhäusern, aber auch mit dem Industriemuseum Henrichshütte Menschen zu begeistern.
>>> HIER FINDET MAN TOURISTISCHE HIGHLIGHTS
Das Wittener Stadtmarketing (www.stadtmarketing-witten.de) listet online Veranstaltungen in der Stadt, Touren und Führungen sowie Übernachtungs-Möglichkeiten auf. Die Ruhr Tourismus GmbH verweist auf ihrer Seite www.ruhr-tourismus.de auf die „Schätze“ des Reviers, auch auf interessante Erlebnis-Angebote.
Auf der Seite en-tourismus.de findet man die Veranstaltungen im Kreis, spezielle Angebote – etwa „Klassenfahrten mit dem Paddelboot – dazu Aktionen für Kinder sowie Unterkünfte – vom Hotel bis zur Ferienwohnung. Weiteres Infomaterial kann dort bestellt oder heruntergeladen werden.