Witten. . Wolfgang Groths Nieren sind schwer geschädigt. Der 66-Jährige hofft auf eine Spenderniere. Wie rund 8000 weitere Menschen in Deutschland.
- Wolfgang Groth aus Vormholz ist schwer nierenkrank und wird bald auf die Dialyse angewiesen sein
- Der 66-Jährige hofft, dass sein Bruder als Spender infrage kommt
- Seiner Frau haben die Ärzte nach einer Brustkrebs-Erkrankung von einer Spende abgeraten
Über 10 000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan, davon hoffen etwa 8000 Schwerkranke auf eine neue Niere. Auch Wolfgang Groth möchte auf die Warteliste. Die Nieren des Vormholzers arbeiten so schlecht, dass der 66-Jährige bald mit der Dialyse beginnen muss.
Zum Tag der Organspende (3. Juni) erzählt er seine Geschichte. Denn deutschlandweit werden Ärzte, Betroffene und deren Angehörige, Kirchenvertreter und Prominente darauf hinweisen, wie wertvoll ein „Ja“ auf einem Organspendeausweis ist. Wie wichtig es ist, über dieses Thema überhaupt nachzudenken.
Die Diagnose erhielt er als junger Mann
In Witten möchte die Nierenspezialistin Dr. Beate Höhmann-Riese darüber am Samstag mit Bürgern ins Gespräch kommen. Von 10 bis 13 Uhr vor Galeria Kaufhof an der Bahnhofstraße. Unterstützt wird sie dabei von Patienten. Auch Wolfgang Groth wird zum Infostand kommen. Als kleines Kind, erzählt er, habe er Verwachsungen an beiden Harnleitern gehabt, die die Nieren mit der Harnblase verbinden. „Das wurde operiert.“ Dass seine Nieren geschädigt sind, wurde bei ihm zum ersten Mal festgestellt, da war der gelernte Einzelhandelskaufmann um die 30. „Seitdem haben sich die Nierenwerte immer weiter verschlechtert.“
Seit seinem 50. Lebensjahr ist Groth regelmäßig in Behandlung bei einem Nierenspezialisten. Körperlich fühlt er sich durch seine kranken Nieren nicht beeinträchtigt. „Ich spüre nichts.“
Termin im Transplantationszentrum
Seine Ärztin Beate Höhmann-Riese hat für ihn im vergangenen Dezember einen Termin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer gemacht. Im dortigen Transplantationszentrum der Uniklinik hat Wolfgang Groth sich mit seiner Frau Brigitte und seinem Bruder Rainer vorgestellt. Denn beide hatten sich bereit erklärt, ihm eine Niere zu spenden.
Brigitte Groth ist selbst zwei Jahre durch die „Hölle“ gegangen, wie sie sagt. 2010 erhielt sie die Diagnose Brustkrebs, hatte vier Operationen, danach wurde ihre Brust wiederaufgebaut. Auch eine Chemotherapie war notwendig. „Sowohl mein Onkologe wie auch meine Frauenärztin haben mir deshalb von einer Nierenspende abgeraten. Auch weil mein Immunsystem durch die Chemo schlecht ist.“
„Wir kennen uns seit 50 Jahren“
Sonst hätte sie ihrem Mann dieses Geschenk so gerne gemacht, wie sie betont. „Wir kennen uns seit 50 Jahren!“ Ob Wolfgang Groths 64-jähriger Bruder als Spender infrage kommt, steht noch nicht fest. „Die Untersuchungen, die dies zeigen werden, müssen noch gemacht werden.“
Sollte er als Spender ausfallen, wäre der Vormholzer einmal auf die Niere eines Toten angewiesen. „Ja“, sagt er. Und gibt zu, dass er früher selbst nie über das Thema Organspende nachgedacht hat. „Aber man sieht, wie schnell man in eine solche Situation kommen kann.“
Wichtige Infos zur Organspende im Netz
Der Rentner hat sich für eine sogenannte Bauchfell-Dialyse entschieden. „Die kann ich zuhause selbst durchführen und muss nicht mehrmals in der Woche zur Blutwäsche in die Arztpraxis.“ Für ihn ein Stückchen Freiheit.
Weitere Infos rund um das Thema Organspende gibt es auf den Internetseiten: www.dso.de (Dt. Stiftung Organtransplantation) und www.bzga.de (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) sowie unter: Tel. 0800/90 40 400.
>>> INFOSTAND AN DER BAHNHOFSTRASSE
Am Samstag, 3. Juni, dem Tag der Organspende, wird die Wittener Nierenspezialistin Dr. Beate Höhmann-Riese zusammen mit Krankenschwestern von 10 bis 13 Uhr über das Thema Organspende informieren. Am Info-Stand auf der Bahnhofstraße vor Galeria Kaufhof werden auch Dialyse-Patienten und Menschen, die mit einem Spenderorgan leben, für Fragen zur Verfügung stehen.