Witten. . Das Kulturforum fragt seit Wochen Ideen für einen Masterplan ab. Zwischenbilanz zeigt: „Auskömmliche Förderung“ der freien Szene gehört dazu.

Wie soll das kulturelle Leben in Witten 2030 aussehen? Ein Masterplan soll diese Ziele beschreiben. Ein Vorhaben, an dem die Kulturverwaltung die Bürger seit Wochen beteiligt. Diese können ihre Ideen und Wünsche – wie berichtet – auch online über die Webseite masterplan-kultur-witten.de mitteilen. Am Montagabend hat das Kulturforum die bislang geäußerten Erwartungen im Haus Witten vorgestellt. Eine Zwischenbilanz.

Das Kulturforum ging nicht nur im Netz auf Meinungssuche, sondern hat Kulturinteressierte seit April auch zu öffentlichen Diskussionsforen an verschiedene Orte in der Stadt eingeladen. Es kamen stets etwa 20 bis 40 Leute. Dirk Steimann, Chef des Kulturforums, ist durchaus bewusst, dass solche Fragen nicht die Masse Mensch mobilisieren. Die, denen die kulturelle Entwicklung der Stadt am Herzen liegt, hatten mehrere „Top-Themen“, darunter eine „auskömmliche Finanzierung und Förderung der freien Kulturszene“, so Steimann.

Ort für die Wittener Stadtgeschichte

Vermisst werde auch ein Ort, an dem Wittener Stadtgeschichte erfahrbar ist. Ein Kulturleitbild werde gefordert. Das zum Beispiel klärt: „Welche Rolle spielt Kultur im Leben der Stadt? Welchen Stellenwert haben hier die Künstler?“

Ein weiteres Anliegen sei, das Kulturbüro aufzuwerten, damit dieses stärker als „Kümmerer für die freie Kulturszene“ arbeiten kann. Auch ein Ort für den Austausch und die Arbeit von Kulturschaffenden steht auf der Vorschlagsliste. „Es wurde aber nicht gesagt, wo man sich das konkret vorstellen könnte.“

Personell und finanziell knapp

Steimann betont, dass es ihn gefreut habe, „dass man unsere Arbeit anerkennt und sieht, dass die finanziellen und personellen Ressourcen sehr knapp sind“. Hier würde er sich natürlich eine bessere Ausstattung wünschen.

Das Kulturforum, eine Anstalt öffentlichen Rechts, organisiert das städtische Kulturangebot in der Stadt. Es vereinigt alle kommunalen Kulturinstitutionen unter einem Dach. Also den Saalbau, das Haus Witten, das Märkische Museum, die Stadtbibliothek, die Musikschule, das Kulturbüro sowie das Stadtarchiv.

Beschlussvorlage bis Ende 2017

Mit dem Masterplan sollen sowohl Handlungsempfehlungen formuliert wie auch Handlungsfelder für die zukünftige Kulturarbeit in der Stadt beschrieben werden. Steimanns Ziel: Ende des Jahres möchte die Kulturverwaltung der Politik eine entsprechende Beschlussvorlage zum Masterplan präsentieren.

Hans-Werner Tata vom Kulturbüro äußert noch einen persönlichen Wunsch: „Nämlich, dass die Zusammenarbeit von Kulturträgern in Witten so friedlich und kreativ weitergeht, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Denn alle sehen, dass das etwas bringt.“