Witten. . Der gebürtige Wittener Matthias Ludwig und seine Frau Jessica gaben ihre Jobs auf, um neu durchzustarten. Sie erfanden eine Fitness-Schokolade.
- Die Idee, eine gesunde Schokolade zu entwickeln, hatten die Sportfreaks Matthias und Jessica Ludwig auf der Couch
- Statt auf Zucker setzen sie auf pflanzliches Protein und Kokosblütenzucker
- Per Crodfunding sammeln sie zurzeit Spenden für den Unternehmensstart
Matthias und Jessica Ludwig sehen beileibe nicht so aus, aber bei ihnen dreht sich alles um Schokolade. Der gebürtige Wittener (32) und seine Frau (26) haben ihre Jobs geschmissen, um komplett neu anzufangen. Ihre Idee soll den Wunschtraum von Millionen von Menschen wahr werden lassen: Schokolade essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
„Die Idee ist uns, ehrlich gesagt, auf der Couch gekommen“, sagt Matthias Ludwig. „Nach einem sehr sportlichen Tag haben wir da rumgehangen und wollten etwas Süßes essen. Aber irgendwie hat das Gewissen was dagegen gehabt.“ Jetzt, da die ersten Tafeln ihrer Protein-Schokolade „Pumpin Panda“ auf dem Wohnzimmertisch liegen, ginge das viel besser.
Produkt ohne Einfachzucker
Sport und Ernährung haben für das Paar seit Jahren eine große Bedeutung – das sieht man auf den ersten Blick. Jessica Ludwig ist leidenschaftliche Läuferin. Ihr Mann Matthias war jahrelang bei den Fußballern des TuS Stockum aktiv, als Spieler und Jugendtrainer, und macht schon lange Kraftsport. Die beiden laufen jedes Jahr Marathon. Dass sie sich fit fühlen, liege vor allem daran, dass sie genau auf das achten, was sie essen.
Was macht denn nun „Pumpin Panda“ so „sportlich“? „Wir kommen komplett ohne Einfachzucker aus“, sagt Matthias Ludwig. Dafür setzen die beiden auf 20 Prozent pflanzliches Protein und Kokosblütenzucker, fair gehandelt, vegan, nachhaltig, wie es sich für ein hippes Produkt gehört. „Man ist länger satt, der Blutzuckerspiegel bleibt stabil und man bekommt später keine Heißhungerattacken“, verspricht er. Am Ende sei das Ganze natürlich trotzdem kein Diätprodukt. Letztlich sei die Menge an Kalorien von „Pumpin Panda“ vergleichbar mit der, die in einer normalen Schokolade steckt.
Schokolade soll nicht spröde schmecken
Es scheint so, als ob die Ludwigs damit tatsächlich eine Marktlücke getroffen hätten. „Die wenigen ,gesunden’ Schokoladen, die wir bislang probiert haben, fühlten sich im Mund eher an wie ein spröder Kakaobrocken“, sagt Jessica. Die Jungunternehmer wollten nur zugunsten der Nährwerte keinen Kompromiss machen. „Wir wollten eine Schokolade, die wie eine schmeckt und sich so anfühlt.“
Die richtige Rezeptur zu finden, war gar nicht so schwer. „Erst stellten wir uns selbst in die Küche.“ Mit dem Ergebnis: Bauchschmerzen. Ein interessierter Chocolatier aus Bayern übernahm schließlich die Entwicklung. Nun versuchen die Ludwigs die erste Großproduktion an den Start zu bringen – mit einer Spendensammlung (sogenanntem Crowdfunding) im Netz.
Verkauf startet erst ab 18. Juni
10.000 Euro an Starthilfe wollen die beiden bis Mitte Juni zusammenbekommen. Sie haben dafür ein Werbe-Video gedreht, sind auf Social-Media-Kanälen wie Facebook und Instagram aktiv und fahren beinahe täglich zu einer Gründerveranstaltung, um Werbung zu machen. Zurzeit steht die Spendenuhr auf 6750 Euro. Bis 18. Juni wird gesammelt. Dann könnte der Verkauf starten.
Bei einigen Experten kam „Pumpin Panda“ schon überraschend gut an. Gleich bei ihrem ersten Startup-Wettbewerb holte das Ehepaar den ersten Platz und gewann damit die Unterstützung einer namhaften Werbeagentur aus Düsseldorf im Wert von 20.000 Euro. „Wir hatten damit nicht gerechnet. Aber das ist ein geiler Motivationsschub“, sagt Matthias. Alle Zweifel zerstörte ein Testessen mit Familien und Freunden. Jessica Ludwig: „Es wurde Nachschub verlangt.“
>> Von Kokos bis Mandelsplitter
- „Pumpin Panda“ gibt es in vier Sorten: „Pure Vollmylch“, „Erdbeer in Vollmylch“, „Kokosraspeln in Vollmylch“ und „Mandelsplitter in Vollmylch“. Die Inhaltsstoffe und fair gehandelt.
- Eine 70-Gramm-Tafel kostet 3,95 Euro. Erhältlich aber erst ab 18. Juni im Online-Shop.