Witten/Marburg. . Ein Mann wird in Witten festgenommen, weil er ein Mädchen unsittlich angefasst hatte. Seine Fingerabdrücke weisen auf eine weitere Tat hin.
- Ein 34-Jähriger hat in einem Wittener Freizeitbad ein Mädchen unsittlich angefasst
- Bademeister bekamen den Vorfall mit und hielten den Mann fest, bis die Polizei eintraf
- Diese stellte fest, dass der Mann bereits wegen einer versuchten Kindesentführung gesucht wurde
Der Aufmerksamkeit der Bademeister ist es zu verdanken, dass einem Mädchen in einem Wittener Freizeitbad nichts Schlimmeres passiert ist: Die Angestellten hatten beobachtet, wie ein Mann das Kind im Becken unsittlich angefasst hatte – und schritten sofort ein.
Jetzt stellte sich heraus: Der 34-Jährige wurde wegen versuchter Entführung eines Kindes gesucht.
Bademeister reagieren prompt
Bei dem Vorfall Anfang Mai hatten die Bademeister prompt reagiert: Sie alarmierten die Polizei und hielten den Mann fest, bis die Beamten eingetroffen waren. Der Tatverdächtige wurde erkennungsdienstlich behandelt. Ein automatischer Abgleich ergab, dass die Fingerabdrücke des Mannes mit Abdrücken übereinstimmen, die im Oktober 2012 bei einer versuchten Kindesentführung übereinstimmen.
Damals hatte ein bis dato unbekannter Mann im hessischen Niederweimar versucht, ein neunjähriges Mädchen zu entführen. Er zog das Kind in sein Fahrzeug und klebte dem Opfer dabei ein Klebeband auf den Mund. Dem Mädchen gelang glücklicherweise die Flucht, als der Mann sein Fahrzeug startete.
Suche nach einem grauen Opel
Nach dem Vorfall kam es zu umfangreichen Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen von Polizei und Staatsanwaltschaft. In diesem Zusammenhang suchten die Ermittlungsbehörden auch nach einem grauen oder silberfarbenen Opel und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Trotz der intensiven Maßnahmen verliefen die Ermittlungen damals ohne Erfolg.
Bis jetzt. Wegen der Übereinstimmung der Fingerabdrücke beantragte die Staatsanwaltschaft Marburg für den 34-Jährigen unverzüglich einen Haftbefehl.
Außerdem wurden ein Durchsuchungsbeschluss sowie ein Antrag zur Entnahme von Körperzellen erlassen. Beamte der Kriminalpolizei Marburg nahmen den Verdächtigen am vergangenen Dienstag in Lippstadt vorläufig fest.
Richter bestätigt Haftbefehl
Zudem wurden die Wohnungen des Tatverdächtigen – der Ostwestfale hat einen Erst- und einen Zweitwohnsitz in Nordrhein-Westfalen – durchsucht. Auch die beiden Fahrzeuge des Mannes wurden unter die Lupe genommen. Auch das ist verdächtig: Recherchen der Behörden ergaben, dass auf den Beschuldigten zur Tatzeit im Jahre 2012 ein grauer Opel Omega zugelassen war. Der zuständige Richter bestätigte daraufhin am Mittwoch den bereits bestehenden Haftbefehl. Der 34- Jährige sitzt seither in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Weitere Einzelheiten zu Tat und Täter können noch nicht veröffentlicht werden: Die Ermittlungen, insbesondere zu den Aufenthaltsorten und Reisewegen des Festgenommenen, dauern an. Die zuständige Staatsanwaltschaft Marburg will nicht ausschließen, dass weitere Taten auf das Konto des verhafteten gehen. Staatsanwalt Oliver Rust: „Die Ermittlungen gehen klar in diese Richtung.“