Witten. . In Witten findet das „Internationale Jugend Eurythmie Festival“ statt. Mehr als 500 Besucher haben sich zum Bewegungskunst-Festival angemeldet.
Ein Regentag auf dem Annener Berg: Noch ist es ruhig auf dem Gelände des Instituts für Waldorf-Pädagogik. Doch das wird sich ab Mittwoch ändern. Dort, wo jetzt der Regen leise auf die Wiesen tropft, werden dann dicht gereiht die Zelte stehen. Über 500 Besucher haben sich zum 14. „Internationalen Jugend Eurythmie Festival“ angemeldet. Also einem Festival zur Bewegungskunst.
In einem der Seminarräume des Instituts stecken die Studenten des Forums Eurythmie die Köpfe zusammen. Franziska, Leisan, Freya, Mitja, Sakshi und Ailin sind in diesem Jahr zusammen mit ihrem Dozenten Arnold Pröll für die Planung des Festivals verantwortlich – eine Menge Arbeit.
Tage füllen sich mit Workshops
Von Mittwoch bis Samstag füllen sich die Tage mit Workshops, Kursen, Essen und natürlich vielen eurythmischen Vorstellungen. Geplant sind 53 Aufführungen von Schülern aus 39 Waldorfschulen. Auch Studenten und professionelle Ensemblegruppen sind am Start. Die Künstler kommen aus 16 verschiedenen Ländern – von Japan bis Brasilien.
All das muss koordiniert und betreut werden. Bis jetzt läuft es ziemlich gut: „Wir haben schon zu Ostern alle Festivaltickets verkauft“, verkündet Freya. Mit den Tickets können die Besucher von morgens bis abends an allen Kursen und Vorführungen teilnehmen.
Für kurzfristig Entschlossene gibt es aber eine gute Nachricht: Obwohl die Vormittagskurse und Workshops ausgebucht sind, gibt es für die öffentlichen Aufführungen noch Tagesarten zu ergattern.
Einladung richtet sich auch an Anfänger
Die Einladung richtet sich natürlich auch an Menschen, die mit der Kunst der Bewegung bisher noch nichts zu tun hatten. „Es ist immer toll, den direkten Kontakt von Musik und Bewegung zu erleben“, erzählt Mitja. Er selbst studiert nicht Eurythmie sondern Musik am Institut. Trotzdem hat er seit dem letzten Festival Feuer gefangen. „Es ist eine weltweit einmalige Veranstaltung. So viele internationale Gruppen und Kurse gibt es sonst auf keinem Eurythmie-Festival.“
Entgegen des Klischees wird es Eines aber nicht geben: Menschen, die ihren Namen tanzen. Den Studenten hängt das Vorurteil schon zu den Ohren heraus: „Wir haben seit der Grundschule Eurythmieunterricht. Aber ich hab noch nie jemanden gesehen, der tatsächlich seinen Namen getanzt hat“, erzählt Mitja. Woher das Missverständnis kommt, erklärt Eurythmie-Studentin Freya: „Man kann Buchstaben und Klänge durch bestimmte Bewegungen ausdrücken. Dadurch sind Außenstehende wahrscheinlich auf die Idee gekommen, dass wir unsere Namen tanzen. Aber eigentlich buchstabieren wir keine Wörter.“
Die Studenten klären auf, worum es bei der Bewegungskunst stattdessen geht: „Man übersetzt einen Text oder eine Musik direkt in Bewegung. Dabei steht am Anfang immer ein Gefühl, das man mit einem Stück verbindet“, erzählt Leisan. Und Freja schließt die Erklärung ab: „Am Ende bekommen die Bewegungen zu einem Musikstück oder Text einen festen Ablauf und die einzelnen Gruppenmitglieder stimmen sich auf einander ab. So entsteht die Bewegungskunst.“
>>> INFOS für Kurzentschlossene
- Die Aufführungen finden von Mittwoch bis Samstag in der Blote-Vogel-Schule (Stockumer Straße 100) statt.
- 50 internationale Gruppen werden die ganze Bandbreite der Eurythmie präsentieren. Mit dabei sind Schüler aus Waldorfschulen, Studenten der Eurythmie und professionelle Bühnenensembles.
- Jeden Tag treten die Gruppen öffentlich von 16.30 Uhr bis etwa 22.30 Uhr auf. Anschließend kann man den Tag im Nachtcafé bei entspannter Musik ausklingen lassen.
- Es sind noch Tageskarten vor Ort erhältlich. Die Tickets kosten 16 Euro, ermäßigt acht Euro. Kinder unter 12 Jahre haben freien Eintritt.