Witten. . Katja Finck klagt über rücksichtslose Fahrer auf dem Schulweg in Rüdinghausen. Kinder werden angehupt, sie selbst wurde von einem Auto gerammt.

  • Katja Finck klagt über rücksichtslose Fahrer auf dem Schulweg in Rüdinghausen
  • Ihre Kinder werden angemeckert und angehupt, sie selbst wurde von einem Auto gerammt
  • Polizei weiß um das generelle Problem, sieht aber keine besondere Gefährdung in Rüdinghausen

Jeden Morgen der gleiche Trubel: Eltern, die ihre Sprösslinge zur Grundschule Rüdinghausen bringen, fahren die Straße „In der Dickete“ hoch – am liebsten so weit wie es geht: Bis zu den Pollern, die die Wagen an der Durchfahrt hindern. „Das ist wie in der Rush-Hour hier, ein Auto nach dem anderen“, klagt Katja Finck. Die 38-Jährige macht sich daher Sorgen um ihre Kinder, die dann zu Fuß unterwegs zur Schule sind.

Rückspiegel wurde ihr ins Kreuz gerammt

Denn in der engen Straße herrscht morgens Chaos: Weil wenden dort schwierig ist, fahren manche rückwärts die Straße wieder runter – was zusätzliche Gefahren bringt: „Ich bin neulich nicht schnell genug ausgewichen und hatte prompt einen Rückspiegel im Kreuz“, sagt Katja Finck. Sie hält es für ein Wunder, dass da noch nicht mehr passiert ist. „Manche rasen regelrecht den Berg rauf, alles ist zugeparkt – und beim Rückwärtsfahren kann man dann nicht mehr alle Kinder im Blick haben, die die Straße zu Fuß rauf laufen.“

Doch statt langsam und vorsichtig zu fahren, schimpfen die Eltern am Steuer auch noch rum, erzählen Janne, Max und Mattis. Die drei treffen sich morgens und gehen dann gemeinsam zu Fuß los. „Und oft werden wir dann von Autos angehupt und ausgemeckert“, so die empörten Grundschüler. „Dabei ist es so eng, dass wir manchmal gar nicht wissen, wohin wir ausweichen sollen.“

Schulleitung schreibt regelmäßig Elternbriefe

Auch die Schulleiterin Beatrix Ruhnke weiß um das Problem. Regelmäßig schreibt sie Briefe an die Eltern mit der Bitte, die Kinder morgens mit dem Auto nicht bis vor die Schultür zu fahren. Viele hätten Verständnis, doch manche hielten sich einfach nicht daran. „Und ganz gefährlich wird es, wenn sie dann noch rasen.“ Die Schulleitung könne da nur an die Einsicht der Eltern appellieren. „Denn verbieten kann man es ihnen nicht, hochzufahren.“ Die Straße sei ja nicht für den Verkehr gesperrt. Eine Anlieger-Regelung wäre aus ihrer Sicht eine gute Lösung.

Bei der Stadt ist bekannt, dass es vor allem morgens vor den Schulen immer wieder zu Problemen durch die „Elterntaxis“ kommt. „Manche fahren so nah ran wie möglich, parken dabei auch die Radwege zu“, so Matthias Stobbe vom Ordnungsamt. Dass es in Rüdinghausen besonders brenzlich sei, davon wisse die Stadt aber nichts.

Polizei sieht keinen Gefahrenschwerpunkt

Und auch die Polizei hat davon keine Kenntnis: „Die Grundschule dort ist sehr unauffällig“, so Jens Artschwager von der Pressestelle. Das morgendliche Parkchaos vor den Schulen sei in der ganzen Stadt allgegenwärtig, besondere Schwerpunkte könne man da nicht ausmachen. In Rüdinghausen sei die Situation in sofern nicht so kritisch, weil die Eltern den Parkplatz an der Sporthalle in der Brunebecker Straße nutzen könnten. „Das empfehlen wir immer: Sich eine Ausweichstelle suchen und die anderen Verkehrsteilnehmer mit gegenseitigem Respekt behandeln.“

Schulleiterin Beatrix Ruhnke hat noch einen anderen Tipp: „Am besten, die Kinder werden gar nicht mit dem Auto gebracht. Denn Bewegung tut gut und macht wach.“