Witten. . Für kreischende Besucherinnen sorgten strippende Männer in „Thunder From Down Under“ im Wittener Saalbau. Manches war ein wenig grenzwertig.
- Die australische Show „Thunder From Down Under“ gastierte im Saalbau
- Bei allem Macho-Gehabe zeigten die muskulösen Jungs auch ihre charmante Seite
- Einige Zuschauerinnen wurden auch auf die Bühne geholt
Der Name der australischen Stripper war Programm – „Thunder From Down Under“ sorgten am Donnerstagabend (27.4.) im Saalbau für donnernde Unterhaltung. Und das durchaus im wörtlichen Sinne, denn die hämmernden Bässe der musikalischen Dauerbeschallung gingen nicht nur durch Mark und Bein, sondern bei vielen der ausschließlich weiblichen Besucher wohl auch direkt in den Bauch.
Gute zwei Stunden lang tanzten und strippten Alex, Edward, Beau und all die anderen athletischen Jungs auf der Bühne und im Zuschauerraum. Begleitet wurden die Männer von „Down Under“ (das steht für Australien als dem Erdteil unten, am anderen Ende der Welt) von begeistertem Dauerkreischen der Besucherinnen.
Kein Männlichkeitsklischee wird ausgelassen
Dabei wurde kein Männlichkeitsklischee ausgelassen – vom Bauarbeiter über den Soldaten bis hin zum unvermeidlichen Cowboy spielten die Performances mit all den Rollen, in denen die muskulösen Körper besonders gut zur Geltung kamen. Wobei die Kostüme meist nur sehr kurz zur Schau gestellt wurden, bevor Hemden und Hosen vom Körper gerissen wurden.
Der enge Kontakt zu den erfreuten Mädels stand im Vordergrund: Nicht nur ausgedehnte Runden durch den Saal sorgten dafür, dass dies ein Abend „zum Anfassen“ war. Wer Pech hatte (oder Glück?), wurde auf die Bühne geholt, um in die Performance eingebaut zu werden. Als erste erwischte es die 20-jährige Laura – die es mit Humor nahm: „Hat echt Spaß gemacht!“, erklärte die sichtlich aufgewühlte junge Frau später.
Manches war ein wenig grenzwertig. Im Rausch des Augenblicks, angefeuert von den Freundinnen und dem Applaus des Publikums, war es vielleicht lustig, auf der Bühne akustisch einen Orgasmus zu simulieren. Wie sich das ernüchtert am nächsten Tag anfühlt, ist sicher eine andere Frage.
Knappe Slips bleiben an
Wirklich blank gezogen wurde natürlich nicht. Die Jungs von Down Under behielten artig ihre knappen Slips an und erlaubten nur Blicke auf ihre Kehrseiten. Und bei allem Macho-Gehabe zeigten die Australier auch ihre charmante Seite: Keiner der durch den Saal hüpfenden Tänzer vergaß die Rollstuhlfahrerinnen an den Seiten der Bühne. Sie wurden ebenso mit Küsschen, Umarmungen und lasziven Gesten bedacht wie alle anderen.
Esther, die den Trip zu den Strippern zum Geburtstag bekommen hatte, freute sich sichtlich über diese Aufmerksamkeiten. Die Betreuerinnen Melanie, Stefanie und Sarah, die die Gruppe der Menschen mit Behinderungen aus dem benachbarten Volmarstein begleiteten, waren ebenfalls sehr angetan über diese sehr spezielle Form der Inklusion: „Supernett! Richtig klasse, dass es für die Jungs selbstverständlich ist, auch an unsere Mädels zu denken!“
Und am Ende gab es dann die Entschädigung für das Handyverbot während der Show (an das sich allerdings kaum jemand gehalten hatte): Wer mochte, konnte ein Foto mit den Darstellern machen – die Schlange reichte bis beinahe ins Foyer.