Witten. . Erst fackelten Unbekannte den Firmenwagen eines Witteners ab, dann wurde sechsmal auf ihn geschossen. Ein Auftragsmord ist nicht ausgeschlossen.

  • Mindestens sechsmal feuerte ein Unbekannter aus 15 Metern Entfernung auf einen Handwerksmeister
  • Zuvor wurde sein Firmenwagen an der Unterkrone abgefackelt
  • Die Polizei schließt einen Auftragsmord nicht aus

Wildwest in Witten: Erst fackelten Unbekannte den Firmenwagen eines Unternehmers an der Unterkrone ab, dann wurde mindestens sechsmal auf den Mann geschossen, der mit seinem großen weißen VW von der Röhrchenstraße aus herbeieilen wollte.

Die Leiterin der Bochumer Mordkommission „Touareg“, Kriminalhauptkommissarin Daniela Stiens, sowie Staatsanwalt Dietrich Streßig schließen einen versuchten Auftragsmord nicht aus. Der vermutlich angeheuerte Kriminelle habe nur darauf warten müssen, dass der Firmeninhaber die Wohnung verlässt, um zum Brandort zu fahren.

Ein Firmenwagen brannte auf dem Werksgelände

Freitagnacht (7. 4.) gegen zwei Uhr erhielt der Inhaber des Installateurbetriebs von der Unterkrone den Anruf eines Anwohners, dass auf seinem Werksgelände ein Firmenwagen brenne und die Flammen auf das Gebäude überzuspringen drohten. Wie sich später herausstellte, entstand dabei ein Schaden von etwa 50 000 Euro. „Auch durch das Löschwasser der herbeigeeilten Feuerwehr, das ins Gebäude gelaufen ist“, erzählt der Wittener. Schnell sei er von der Wohnung nahe der Ardeystraße in seine Anziehsachen gesprungen und runter zum Auto gerannt, das direkt vor der Tür stand.

Der Transporter auf dem Firmengelände an der Unterkrone brannte völlig aus.
Der Transporter auf dem Firmengelände an der Unterkrone brannte völlig aus. © Polizei

„Schon auf dem Weg zum Wagen wurde auf mich geschossen“, berichtet der Wittener. Weitere Schüsse seien dann gefallen, als er im Auto saß. Schnell habe er gestartet und sei zur Unterkrone gefahren.

Der Schütze habe etwa 15 Meter entfernt gestanden

Überlegt man nicht, lieber zurück ins schützende Haus zu laufen?, möchte der Reporter von dem Wittener wissen. „Fünf Minuten vorher lag ich noch im Bett. Das ging alles so schnell, in dem Moment denkt man gar nichts. Nur, dass es auf meinem Firmengelände brennt und ich schnell dahin muss. Man funktioniert einfach nur“, beschreibt der Mann rückblickend die brenzlige Situation. Etwa 15 Meter von ihm entfernt habe der Schütze gestanden, der dann in Richtung Ardeystraße geflüchtet sei. Die Schüsse verpassten den Wittener nur um Haaresbreite. Genauer könne er den Fliehenden nicht beschreiben, von dem bisher jede Spur fehlt, „Ich habe nur eine Person gesehen“, erinnert sich der Installateurmeister.

Die Polizei fragt nun: „Wer hat am 7. April zwischen null und 2.30 Uhr im Bereich der Unterkrone oder der Röhrchenstraße Beobachtungen gemacht, die mit den Taten im Zusammenhang stehen könnten? Hat jemand Personen oder Fahrzeuge gesehen, die sich sonst nicht zu dieser Zeit dort aufhalten?“ Hinweise werden ans Bochumer Kriminalkommissariat 209-4116 oder -4441 (Kriminalwache) erbeten.

Der Wittener sagt: „Rückblickend denkt man dann: Mein Gott, habe ich Glück gehabt!“