Witten. . Der Elling-Hof in Heven-Dorf öffnet seine Türen demnächst zeitweise für Gäste: Andreas Nordhoff bietet dort ab Ostern Koch-Events an.
Es liegt idyllisch ganz am Ende der Dorfstraße: das alte Fachwerkhaus mit den grünen Fensterläden – der Elling-Hof, in dem einst die alte Lampenfabrik ihren Platz hatte. Jetzt leben in den Wohnungen im vorderen Bereich Studenten. Und hinten – im ehemaligen Kuhstall – tut sich wieder was. Ur-Hevener Andreas Nordhoff (46) vom Landhof am Kemnader See möchte hier in Zukunft Gäste mit leckerem Essen verwöhnen.
Wer durchs Fenster blickt, der sieht: einen Raum mit derben Tischen, mit weißen Stoffhüllen überzogene Stühle, einen Tresen und einen großen Küchenbereich. Aber, schränkt Nordhoff gleich ein, von einem regelmäßig geöffneten Lokal sei man noch weit entfernt. Immer wieder hatten Spaziergänger, die sich hierher verirrten, und andere Leute vermutet, das aus dem Hof mal ein spanisches Restaurant wird. Die Gerüchte hatten Nahrung erhalten durch den spanischen Weinhandel El Lagarto, der in der Halle nebenan sein Lager hatte, inzwischen aber insolvent sei, wie Nordhoff weiß.
Noch kein täglicher Betrieb geplant
„Wir planen erst mal keinen täglichen Betrieb, wenngleich nicht auszuschließen ist, dass wir vielleicht irgendwann an ein bis zwei Tagen normal öffnen“, betont Andreas Nordhoff. Doch auf keinen Fall wolle er dem Dorfkrug Konkurrenz machen. Schon zu Ostern wird er mit einem ersten Angebot starten. Fanden bisher nur Feiern im eigenen Familien- und Freundeskreis in dem Raum statt, soll es nun Koch-Events für alle kulinarisch Interessierten geben.
Karfreitag wartet ein Fisch-Menü mit handtellergroßen Austern auf kurzentschlossene Gäste, Karsamstag ein zünftiges Barbecue an Nordhoffs selbst konstruiertem Feuer-Stahl – zwei riesigen eckigen Behältern, die ein romantisches Grill-Erlebnis über offenen Flammen bieten, und Sonntag ein feines Oster-Menü. Die Zutaten für die Menüs will Andreas Nordhoff, der von Haus aus Fleischermeister ist, noch frisch auf dem Markt im französischen La Rochelle besorgen.
Nordhoffs Herz hängt an diesem Hof, der einer von dreien ist, die einst die Keimzelle des Dorfes bildeten. Er, selbst Spross einer alteingesessenen Hevener Familie, verbrachte einen Teil seiner Kindheit dort: „Mein Vater war wirtschaftlich auf dem Hof tätig.“ Ende 2001 schließlich bot sich die Möglichkeit, den Elling-Hof zu kaufen – allerdings ohne die großen Ländereien, die längst der nahe gelegenen Autobahn und dem Kemnader See weichen mussten.
Überraschung wartete unterm Estrich
Andreas Nordhoff hat dann kurzerhand alles rausgerissen aus dem alten Kuhstall. Und eine Überraschung erlebt: Unter dem grünen Veloursteppich und dem zerbröselnden Estrich fand sich noch der alte steinige Stallboden. „Den haben wir Stück für Stück mit Nagelfeile und Zahnbürste freigelegt.“
Rund ein Jahr dauerte es, bis die baurechtliche Genehmigung für den Gastronomiebetrieb durch war. Jetzt muss demnächst noch eine behindertengerechte Toilette eingerichtet, eine neue Belüftung installiert und der Zugang zum Haus barrierefrei werden. Aber auch draußen wartet viel Arbeit. Denn wo jetzt nur ein paar Blumenkübel für etwas frühlingshafte Atmosphäre sorgen, soll später mal ein Biergarten entstehen.
>> SO GEHT’S LOS
Der Elling-Hof liegt an der Dorfstraße 23. Fürs erste Koch-Event ist er Karfreitag von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Dann wird dort ein Fisch-Menü serviert. Ostersamstag gibt’s, ebenfalls von 17 bis 22 Uhr, ein Barbecue. Ostersonntag steht von 12 bis 15 Uhr ein Menü auf der Speisekarte.
Weitere Info und Anmeldung unter landhof-bochum.de