Witten. . Restaurierte Lokomotive von 1949 soll bald in der Halle des Hauptbahnhofs stehen. Noch fehlen 50 000 Euro an Spenden.

Seit 2012 zieht sich die denkmalgerechte Sanierung der Lok Friedrich, die demnächst in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs stehen soll. Nun nimmt die Restaurierung des Schätzchens von 1949 Fahrt auf. Aber: Noch fehlen 50 000 Euro an Spendengeldern.

Laut Plan soll die Lokomotive im August in die – dann frisch hergerichtete – Bahnhofshalle rollen. Dieses Datum zweifeln die Lok-Eigentümer, der im Hauptbahnhof ansässige Verein Eisenbahnfreunde Witten, jedoch an – solange es nicht mehr Unterstützung aus Witten gibt. Geschätzt 150 000 Euro – und viele tausend ehrenamtliche Arbeitsstunden – wird das Herzensprojekt insgesamt kosten.

1949 von „Henschel & Sohn“ erbaut, diente die Lok als Werksbahn auf der Klöckner Hütte in Hagen-Haspe, später als „Klettergerüst“ auf einem Spielplatz in Gevelsberg, sowie als Museumsbahn im Sauerland. 2012 kauften die Eisenbahnfreunde das verrostete Schmuckstück.

Aufarbeitung im Bahnbetriebswerk Bismarck

Inzwischen steht das Gefährt im historischen Bahnbetriebswerk in Gelsenkirchen-Bismarck – zumindest sein unterer Teil, denn der Kessel liegt frisch aufbereitet bei einer Firma in Bruchsal. Der pensionierte Maschinenbauingenieur Rainer Wiegand und Vereinsmitglied Klaus Tillmann setzen in Gelsenkirchen die Restaurierung um. In guter Nachbarschaft ist Friedrich, denn ihn umgeben historische Fahrzeuge der Stiftung Deutsche Eisenbahn.

Das Fahrwerk wird seit November 2016 einer sehr aufwändige Instandsetzung unterzogen, viele Bleche waren leider nur noch hauchdünn und mussten ausgetauscht werden. Die passend geschnitten Bleche wurden dann mit den alten Rahmenteilen verschweißt. Zurzeit werden Triebwerk und die Steuerung „aufgemöbelt“. „Friedrichs Unterbau ist damit quasi fertig“, sagt Jens Grünebaum von den Eisenbahnfreunden. In den nächsten zwei Monate soll es dann zu „Hochzeit“ von Fahrwerk und Lokkessel kommen.

Rainer Wiegand bei den Arbeiten an Lok Friedrich.
Rainer Wiegand bei den Arbeiten an Lok Friedrich. © Grünebaum

Grünebaum schätzt diesen Schritt als „Bergfest“ ein, denn noch fehlen viele Dinge, etwa der Neubau des Führerhauses. „Wir hinken einer Summe von 50 000 Euro hinterher“, sagt er, „das ist schon ein Kraftakt“.

Geld für die Aufarbeitung soll eine Dampfsonderzugfahrt bringen, die der Verein am 24. Juni veranstaltet. Mit der Dampflok 78 468 geht es ins Emsland, die Ziele sind Papenburg (Meyer-Werft), Leer (Möglichkeit zur Besichtigung des Dampfschiffes „Prinz Heinrich“) sowie Emden (Möglichkeit zur Stadtführung oder Hafenrundfahrt). Gleichzeitig erinnern die Eisenbahner an den Dampfabschied bei der DB vor 40 Jahre. Infos: www.efwitten.de oder unter 1710 399 (mittwochs 15 bis 18 Uhr oder samstags 11 bis 13 Uhr).

Kontodaten: IBAN: DE10 3606 0591 0101 8104 23 ,
BIC: GENODED1SPE, Stichwort: Friedrich