Witten. Katarina Sauerwein und Beate Warias sind die Wirtinnen von Hevens neuer Dorf-Gaststätte „Hot Pott“. Zwei Frauen, die 2015 etwas wagten.
- Ihr Logo ist ein dampfender Kochtopf, der Name ihres Lokals Programm: „Hot Pott“
- Katarina Sauerwein und Beate Warias sind die neuen Wirtinnen in Heven
- Kennengelernt haben sich die Frauen, als sie noch für die Privatbrennerei Sonnenschein arbeiteten
Katarina Sauerwein und Beate Warias müssen jedes Mal lachen, wenn sie von Gästen gefragt werden, wo denn eigentlich ihre Männer seien. „Die Leute können nicht glauben, dass wir das hier alleine machen.“ Die Frauen haben im Oktober 2015 am Hevener Steinhügel ihr Restaurant „Hot Pott“ eröffnet. In bekannten Räumlichkeiten. Jahrzehntelang konnte man hier im Lokal „Zum Gambrinus“ einkehren.
Die neuen Wirtinnen sind mittlerweile im Dorf angekommen. Ihr erstes Jahr war nicht leicht. „Wir hatten tolle, aber auch schlechte Monate.“ Hevener haben ihnen später erzählt: „Wir wollten erst mal gucken, ob Ihr durchhaltet.“ „Jetzt kommen sie als Gäste zu uns“, freut sich Beate Warias.
In der Küche allein unter sieben Männern
Die 51-jährige gelernte Dekorateurin hat 20 Jahre im Restaurant Leonardo da Vinci in Rüdinghausen gekellnert. Katarina Sauerwein hat sie kennengelernt, als sie zur Hevener Privatbrennerei Sonnenschein wechselte. Sauerwein war dort vier Jahre für die Bistro-Küche zuständig. Die heute 30-Jährige und Beate Warias merkten schnell: Bei uns stimmt die Chemie. Sie hielten auch Kontakt, als Sauerwein die Brennerei verließ.
Ihre Ausbildung hat die Köchin in der Wittener Saalbau-Gastronomie gemacht, war dort am Herd die einzige Frau unter sieben Männern. „Da musste man sich schon durchbeißen.“ Mediterran zu kochen, das hat ihr später eine türkische Kollegin in Wuppertal beigebracht, wie sie erzählt.
Zuletzt ein Café
Als die Wittenerin 2015 hörte, dass die Gastroräume des ehemaligen Hevener „Gambrinus“ frei werden, hat sie nicht lange gefackelt. „Ich habe Beate gefragt, ob sie Lust hat, dort mit mir ein Lokal zu eröffnen.“ Sie hatte.
Am Steinhügel 57 fand man zuletzt das „Café Flair“ mit einem dazugehörigen Wollgeschäft. Bevor das Lokal „Hot Pott“ eröffnen konnte, wurde gründlich renoviert. Freunde und Familien der Wirtinnen haben mitgeholfen. „Das hätten wir ohne diese Hilfe nicht geschafft. Wir haben alle wirklich geschuftet.“
Es wird frisch gekocht
Die Speisekarte des „Hot Potts“ passt auf ein DIN-A4-Blatt. Denn es wird frisch gekocht. Man findet dort immer eine Suppe, ein Dessert und mehrere Gerichte zur Auswahl – mit Fisch, Fleisch sowie Vegetarisches. Alle 14 Tage können sich die Gäste auf neue Speisen freuen. Auch auf Deftiges – Essen wie einst im „Pott“: Panhas oder Leber mit Kartoffelpüree etwa. Katarina Sauerwein sucht ihre Zutaten dreimal wöchentlich selbst auf dem Bochumer Großmarkt aus. „Mit Lieferungen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.“
Wenn die Frauen beim Service Unterstützung benötigen, hilft Beate Warias Neffe. Denn das Lokal verfügt neben dem Ausschankraum noch über zwei weitere Gasträume, in denen 50 Leute Platz finden. Im Sommer gibt’s vor der Gaststätte noch einen kleinen Biergarten. Die Wirtinnen haben noch keinen Urlaub gemacht. Im April wollen sie sich eine erste kurze Auszeit gönnen. „Wir haben noch Karfreitag auf und werden dann für eine Woche schließen.“
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Das Restaurant ist dienstags bis samstags von 12 bis 21 Uhr geöffnet und bietet durchgehend warme Küche an. Am Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Montags ist Ruhetag.