Witten. . Zahl steigt im Vorjahr auf 50 000, ein Plus von fast 17 Prozent. Die Nähe zum Ruhrtalradweg zahlt sich offenbar aus.
- Ruhrstadt liegt im Ennepe-Ruhr-Kreis auf Platz zwei hinter Hattingen
- Verweildauer der Gäste in der Stadt liegt bei 1,8 Tagen
- stellv. Dehoga-Hauptgeschäftsführer plädiert, Stadt für Gäste attraktiver zu machen
Witten punktet bei Besuchern mit der Nähe zum Ruhrtalradweg und zu den umliegenden Großstädten Dortmund und Bochum sowie dem Muttental als Wiege des Bergbaus. Im vergangenen Jahr kamen auf 27 000 Hotelgäste 50 000 Übernachtungen – ein Plus von 13,7 Prozent (Gäste) beziehungsweise 16,9 Prozent (Übernachtungen).
„Damit liegt Witten im Ennepe-Ruhr-Kreis direkt hinter Spitzenreiter Hattingen auf Platz zwei“, sagt Lars Martin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Westfalen (Dehoga). Auch wenn Hattingen in allen Bereichen das Doppelte aufweise – von der Zahl der Übernachtungsbetriebe über die durchschnittliche Verweildauer bis hin zu der Zahl an Übernachtungen, könne die Wittener Hotelerie durchaus zufrieden sein.
Betten zu 34 Prozent ausgelastet
Warum 2016 deutlich mehr Besucher in Witten übernachteten, kann sich Martin nicht erklären. Im Gesamtkreis gab es lediglich ein Plus von 4,3 Prozent. so drückt sich der Zuwachs in absoluten Zahlen aus: Es gab gut 3000 Besucher mehr und ein Plus von 7000 Übernachtungen. Aktuell zählt die Ruhrstadt neun Betriebe mit mehr als zehn Betten, davon fünf Hotels. Die insgesamt 414 Betten waren im Schnitt zu 34 Prozent belegt.
„Unter der Woche sind es immer die Geschäftsreisenden, am Wochenende die Touristen, die bei uns absteigen“, sagt Silvia Urban, Direktorin des Ardey Hotels, das mit 56 Zimmern nach dem Parkhotel (65) inzwischen die zweitgrößte Unterkunft im Stadtgebiet ist. „Viele sind begeistert, dass es hier so grün ist, und Witten so mittendrin zwischen den großen Zentren liegt“, meint Silvia Urban. Vor allem das Muttental, die Nähe zum Ruhrtalradweg und auch die Stadt als günstige Übernachtungsalternative bei Großereignissen wie Champions League in Dortmund ziehe Gäste an. Die stärksten Monate waren im Ardey Hotel September bis November, dann gibt es viele Fachtagungen.
„Witten ist ähnlich attraktiv wie Hattingen“
Touristen geben sich in Wittener Unterkünften aber eher seltener die Klinke in die Hand. Anders im Hotel Reesenhof in Bommern: „Wegen unserer Nähe zum Ruhrtalradweg machen an den Wochenenden im Sommer eine Vielzahl von Rad-Gruppen bei uns Halt“, sagt eine Mitarbeiterin.
Übernachtungsgäste bleiben durchschnittlich 1,8 Tage; in Hattingen sind es 3,7 Tage. „Die Aufenthaltsdauer der Gäste ist ganz klar noch ausbaufähig“, sagt Dehoga-Vize Martin. Man müsse schauen, wie die Stadt auch für einen mehrtägigen Aufenthalt attraktiver gestaltet werden könne. „Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.“ Denn eigentlich sei Witten ähnlich attraktiv wie Hattingen.