Witten. . Auf ihrer Jahreshauptversammlung haben die Burgfreunde betont, Ruine Hardenstein durch Video-Kameras gegen Vandalismus schützen zu lassen.
- Ruine Hardenstein soll rund um die Uhr gegen Vandalismus geschützt werden
- Verein der Burgfreunde hat Kontakt zu Behörden, Stadtwerken und Fachfirma aufgenommen
- Freundesverein traf sich am Wochenende (4. 3.) zur Hauptversammlung in Herbede
Die Jahreshauptversammlung der „Burgfreunde Hardenstein“ wurde von dem Thema beherrscht, das die engagierten Ehrenamtler seit Jahren beschäftigt – der zunehmende Vandalismus rund um die malerische Ruine an der Ruhr.
90 Mitglieder zählt der Verein, der sich seit mehr als 40 Jahren um die Erhaltung und Pflege des historischen Gebäudes kümmert. Rund 20 von ihnen trafen sich am Wochenende (4. 3.) zur Jahreshauptversammlung im „Jever Krog“ in Herbede. Die fröhliche Atmosphäre, in der das Treffen stattfand, konnte nicht über die drängenden Probleme hinwegtäuschen. Die vielfältigen Aufgaben des Vereins, Restaurierungsarbeiten, Bewuchsentfernung, Archivierung, Führungen und vieles mehr, treten seit geraumer Zeit in den Hintergrund. Angesichts der zunehmenden Zerstörungswut, der die Ruine ausgesetzt ist, macht sich Frust breit.
Ganze Beleuchtungsanlage zerstört
„Die gesamte Beleuchtungsanlage wurde vor einiger Zeit zerstört“, berichtet der Vereinsvorsitzende Hans Dieter Radke. Die Stadtwerke Witten haben mit einer Spende über 4000 Euro dafür gesorgt, dass der Verein die Scheinwerfer, die die Ruine bei Dunkelheit so malerisch in Szene setzen, erneuern kann. Aber wozu? „Wenn wir jetzt neue Beleuchtung installieren, besteht die Gefahr, dass diese innerhalb kürzester Zeit wieder kaputtgemacht wird.“ Gefunden werden die Schuldigen nie. Die Polizei hat nicht die Personal- und Zeitkapazität, regelmäßig das abseits gelegene Gelände zu kontrollieren.
Deshalb ist nun Selbsthilfe gefragt: Die Ruine Hardenstein soll rund um die Uhr videoüberwacht werden. Die konkrete Planung läuft bereits. „Mit den zuständigen Behörden haben wir das schon im Vorfeld abgeklärt“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Der Plan liege nun bei den Stadtwerken, die Firma, die man beauftragen will, wird das Gelände in Augenschein nehmen und dann einen Kostenvoranschlag machen: „Billig wird das nicht. Da muss man mit mehreren tausend Euro rechnen.“
Die technischen Anforderungen sind hoch – die Kameras müssen wetterfest und für Nachtsicht geeignet sein. Zudem müssen sie so angebracht werden, dass sie nicht das gleiche Schicksal ereilt wie die Scheinwerfer, also außerhalb der Reichweite potentieller Vandalen. Auch die rechtlichen Auflagen müssen streng beachtet werden, weiß Hans Dieter Radke: „Die Besucher müssen mit Schildern auf die visuelle Überwachung hingewiesen werden.“ Man hofft, mit dieser Maßnahme dieselben Erfolge zu erzielen wie der Golfclub am Kemnader See: Nachdem dort – wie bereits berichtet – Video-Kameras angebracht wurden, gab’s keine nennenswerten Schäden mehr.
Aufsitzrasenmäher angeschafft
Dann kann sich der Verein endlich wieder ganz den Aufgaben widmen, die ihm am Herzen liegen. Allein der Rasenschnitt des 5000 Quadratmeter großen Geländes ist eine Herausforderung, für die nach langem Überlegen ein Aufsitzrasenmäher angeschafft wurde. An der Wetterseite des Turms steht eine neue Verfugung an, und die Sichtachse zum Hauptweg muss mit viel Aufwand freigehalten werden – da kommt teilweise sogar eine Kettensäge zum Einsatz. Die gute Laune und das große Engagement lassen sich die Burgfreunde jedenfalls nicht vermiesen.
Alle Altersgruppen und viele Nationalitäten verbindet die Liebe zum Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes. „Ich bin seit über 40 Jahren in Deutschland“, erzählt Pete Hampson. Die Heimat des 73-jährigen ist Schottland, aber nach so vielen Jahren verwischen sich da die Grenzen. „Das hier ist meine zweite Heimat. Und ich liebe die Geschichte dieser Gegend.“
Burgfreunde haben Homepage und Facebook-Auftritt
Der Verein „Burgfreunde Hardenstein“ widmet sich neben dem Erhalt und der Pflege des denkmalgeschützten Gebäudes auch der Erforschung der Ruine. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Auf der Homepage des Vereins stellen die Burgfreunde ihre Arbeit und ihre Ziele dar: www.burgfreunde-hardenstein.de. Außerdem gibt es einen Facebook-Account, der in Zukunft verstärkt aktuelle Informationen rund um die Vereinsarbeit bieten soll: www.facebook.com/burgfreunde