Witten. . Der Südflügel des Rathauses wird nach dem Umbau viel Bürgerservice bieten – und mit dem „Rathausforum“ auch einen neuen Veranstaltungsort.
- Der Innenhof des Rathaus-Südflügels bekommt beim Umbau ein Glasdach. Darunter entsteht die neue Bürgerhalle
- Sie soll die zentrale Anlaufstelle für die Bürger werden. Auch die Bürgerberatung wechselt dorthin
- Die Halle soll aber zu einem neuen Veranstaltungsort in der Stadt werden. Dieser soll „Rathausforum“ heißen
Der Südflügel soll das Schmuckstück beim Rathausumbau werden: Vor allem Dienststellen mit Publikumsverkehr sollen dort untergebracht werden – wie die Bürgerberatung, das Standesamt, das Ordnungsamt, das Amt für Wohnen und Soziales sowie das Amt für Jugendhilfe und Schule. Die weit gereiften Pläne stellten Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und Katharina Badorek vom Architektenbüro Kemper, Steiner & Partner jetzt im Ratssaal vor.
Dem heute recht tristen Innenhof des Südflügels wird ein Glasdach aufgesetzt, das ihn in eine lichtdurchflutete und regengeschützte „Bürgerhalle“ verwandelt. Über einen neuen Aufzug im Bereich des Rathausturms und über „eingestellte Balkone“ erreichen Besucher barrierefrei alle fünf Geschosse dieses Traktes – ein Geschoss wird über dem Dach liegen. Dort wird wahrscheinlich das Jugendamt unterkommen, das wegen seines weiter wachsenden Personals zusätzlich auch im Nordflügel das Dachgeschoss belegen wird.
„Rathausforum“ mit kleiner Bühne
Unten in der Bürgerhalle wird es eine zentrale Info-Theke für die Besucher geben. Den vorhandenen Höhenversatz gleichen Sitzstufen aus. Diese sollen aber nicht bloß das Warten erleichtern. Mit Hilfe einer mobilen Bühne, die bei Bedarf eingesetzt wird, will die Stadt hier einen neuen Veranstaltungsort schaffen. Für diesen haben kreative Köpfe auch schon einen Namen gefunden, der zur Marke werden soll: Man trifft sich oder spricht, singt, eröffnet und feiert künftig im „Rathausforum“.
Beratung im Raumwürfeln
Im Erdgeschoss der „Bürgerhalle“ sind künftig in der Nähe der Info-Theke auch die Beratungsplätze der Bürgerberatung untergebracht. Halboffene Raumwürfel sollen hier dafür sorgen, dass die Privatsphäre der Besucher geschützt bleibt. Gleichzeitig gibt es dahinter wie an allen neuen Arbeitsplätzen mit Kundenkontakt ein „Backoffice“. Dort können die Mitarbeiter interne Arbeiten erledigen und sich besprechen. Es dient aber auch als Rückzugsort, falls ein Klient übergriffig werden sollte.
Stadtwerke ziehen ins Eck-Lokal
Im Erdgeschoss werden dort, wo früher die Ladenzeile war, weitere Beratungszimmer des Amtes für Wohnen und Soziales zu finden sein, aber auch das Standesamt. Ein großes Lokal, dort wo früher das Reisebüro Wedhorn untergebracht war, will die Stadt aber auch wieder vermieten – an eine stadteigene Tochter. Dort werden die Stadtwerke mit ihrer Kundenberatung einziehen. Wohl aus mehreren Gründen, aber auch, weil die Arbeitszeiten sich nicht immer decken, bekommt das Kundenzentrum der Stadtwerke einen eigenen Eingang vom Rathausplatz aus.
Der Nordflügel des Rathauses wird erst umgebaut, wenn die Arbeiten im Südflügel abgeschlossen sind, also voraussichtlich im Herbst 2019. Dort wird der Innenhof nicht überdacht, aber auch im Nordflügel wird Raum hinzu gewonnen. Mindestens ein großer Flur wird fürs Publikum geschlossen – dort entstehen Arbeitsplätze mit Fenster zum Innenhof. Zum neuen Flur wird der ausgebaut, den es als Laufweg schon längst gibt: der von außen nicht erkennbare Verbindungsweg von Büro zu Büro mithilfe der Zwischentüren.
Trauzimmer in der aufgegebenen Bürgerberatung
Auch für die frei werdende Bürgerberatung hat die Stadt Pläne – Hochzeitspläne. Dort will sie wieder ein Trauzimmer einrichten. Das soll weder das Trauzimmer im Haus Witten ersetzen, noch die anderen Ambiente-Hochzeiten. Im Standesamt, so erfährt man, äußerten Paare immer mal wieder den Wunsch, schlicht und ergreifend im Rathaus zu heiraten.
>> Kurz-Infos
Die Bürgerhalle bekommt eine öffentliche WC-Anlage.
Die Präsentation zum Rathausumbau kann man über die Stadtseite (witten.de) herunterladen. Man findet sie unter dem Punkt „Rathaussanierung“.
Der Rathausturm ist bereits eingerüstet. Dort sollen die Arbeiten bald beginnen.