Witten. . Wittener bot teure Handtaschen der Marke Louis Vuitton zu Preisen zwischen 500 und 600 Euro im Internet an. Er ieferte aber nie.
Wegen gewerbsmäßigen Betruges musste sich ein 29-jähriger Wittener vor dem Amtsgericht verantworten. Der Mann hatte teure Handtaschen der Marke Louis Vuitton zu Preisen zwischen 500 und 600 Euro angeboten, aber nie geliefert. Angeklagt war er wegen Betrug in 16 Fällen. Dabei war der Mann bereits im Juli 2016 wegen achtfachen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zwölf der krummen Geschäfte, die jetzt zur Sprache kamen, lagen vor dieser Verurteilung. Dafür erhielt er jetzt eine neue Gesamtstrafe von einem Jahr und sechs Monaten zur Bewährung.
Da dem Angeklagten aber aus Sicht der Richter keine gute Prognose gestellt werden konnte, verurteilte ihn das Amtsgericht Witten in den restlichen Fällen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wird. Der 29-Jährige hatte Privatinsolvenz angemeldet, war arbeitslos und gab viel Geld für Sportwetten aus – ohne den erhofften großen Gewinn zu erzielen. Mittlerweile hat der Mann wieder eine Arbeit gefunden, sagte er im Prozess.
Dreiecksgeschäft als clevere Masche
Nach Erhalt des Kaufpreises für die edlen Handtaschen hatte er nie auch nur eine einzige Tasche wie angekündigt geliefert. Um nicht sehr schnell aufzufallen, hatte der Mann zuletzt eine clevere Masche gefunden: Er bestellte bei einem Internethändler ein iPhone, ließ die geprellten Handtaschenkunden das Geld auf dessen Konto überweisen und erhielt im Gegenzug das neue Mobiltelefon. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einem Dreiecksgeschäft.
Der Angeklagte zeigte sich nach der Verhandlung mit dem Urteil nicht zufrieden. Er hatte offenbar auf eine Bewährungsstrafe gehofft und kündigte an, Berufung gegen diese Entscheidung einzulegen. Falls es dazu kommt, müsste die Betrugsserie vor dem Landgericht Bochum neu aufgerollt werden. Die Verbraucherberatung hat verschiedentlich vor solchen und ähnlichen Betrügereien im Internet gewarnt. Demnach wimmelt es im Internet von unseriösen Anbietern und Verkäufern.
Polizei und Verbraucherberater warnen
Hinter Online-Händlern, die Markenprodukte oder Designer-Artikel zu einem günstigen Preis oder gar als Super-Schnäppchen anbieten, verbergen sich häufig Betrüger. Gelockt werden Kunden auf allgemein als „Fake-Shops“ bezeichneten Verkaufsplattformen oft mit Trendmode oder neuester Unterhaltungstechnik zu erschwinglichen Preisen. Haben Kunden das vermeintliche Schnäppchen bestellt und bezahlt, erhalten sie eine minderwertige Fälschung oder gar keine Ware, warnen Polizei und Verbraucherberater.