Witten. . Autor Bernhard-Michael Domberg lernte Abenteurer Fuchs in seiner neuen Heimat Bad Bramstedt kennen. Buch liest sich fast wie Abenteuer-Roman.

Über den Abenteurer und Polarforscher Arved Fuchs ist nur wenig Persönliches bekannt. Wie schafft Fuchs es, diese übermenschlichen Anstrengungen zu bewältigen? Was macht dieses Ausnahmetalent im Kern aus? Autor und Ex-Wittener Bernhard-Michael Domberg (69) warf einen Blick in das facettenreiche Abenteuer- und Forscherleben, „das seine Erfüllung noch lange nicht gefunden hat“. So steht es auf dem Buchrücken seiner „Autorisierten Biografie Arved Fuchs“.

Domberg und Fuchs leben in Bad Bramstedt, einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein. Auf einem Pressetermin haben sich die beiden kennengelernt. Das war vor rund fünfzehn Jahren. Das Vertrauen zwischen ihnen wuchs. Inzwischen sind die Männer Freunde. „Absolutes Vertrauen ist die beste Grundlage für eine Biografie“, betont der Autor. Man spürt, dass das Buch mit viel Herzblut, Begeisterung und Respekt geschrieben wurde.

Auf jeder Seite eine neue Überraschung

Mehr als zweieinhalb Jahre hat Domberg daran gearbeitet und unzählige Gespräche mit Arveds Weggefährten geführt. Das Buch liest sich beinahe wie ein Abenteuer-Roman. Domberg hat stets genau hingesehen und zugehört. Mit seiner „flotten Schreibe“ verwandelte er die Biografie in spannenden Lesestoff, wo auf jeder Seite eine neue Überraschung zu warten scheint.

„Eigentlich habe ich erst im Ruhestand mit dem Schreiben begonnen“, erzählt Bernhard-Michael Domberg im Gespräch. Das war im Jahr 2001. Obwohl er immer schon ein Faible fürs Schreiben hatte. Er ist nicht nur Ex-Wittener, sondern gehört auch zur großen „Eisenbahnerfamilie“ der Ruhrstadt. Geboren im Mecklenburger Land „machte“ die Familie in den Fünfziger Jahren über die „Zonengrenze“ und kam nach Witten, da das Weichenwerk einer der größten Arbeitgeber der Stadt war.

Autor wuchs in Bommern auf

Aufgewachsen in Bommern, begann Domberg 1961 seine Ausbildung zum Jungwerker bei der Deutschen Bundesbahn. „Dass ich mal Eisenbahner werden sollte, war damals Familientradition“, sagt er. „Als Kind habe ich oft meinen Opa aufs Stellwerk begleitet.“ Der Fahrkartenschalter im Hauptbahnhof und die Güterabfertigung Witten Ost waren seine Arbeitsplätze. Der Bahnhof Ost ist schon längst Geschichte. Und an der Stelle des ehemaligen Schalters kann man jetzt Brötchen und Kuchen kaufen. Ein bisschen wehmütig wird es dem pensionierten Eisenbahner da schon ums Herz.

Am Eingang des Muttentals hatten die Dombergs damals einen Schrebergarten, erinnert er sich. „Das Muttental ist heute ein richtiges Kleinod geworden“, staunt der 69-Jährige. „Da geht mir als Eisenbahner so richtig das Herz auf. Bei Uli Hake habe ich damals übrigens das Metier des Stadtführers erlernt, um das schmale Eisenbahner-Gehalt ein wenig aufzubessern.“ 1989 hat Domberg seine Heimatstadt verlassen. Mitte der Neunziger wurde er schließlich Chef des „Schienenpersonennahverkehrs“ der DB in Mecklenburg-Vorpommern. Seit 1996 lebt er mit seiner Familie in Bad Bramstedt.

Nach Witten kommt Domberg in der Regel einmal im Jahr. Am kommenden Freitag besucht Domberg gemeinsam mit Arved Fuchs die Ruhrstadt. Beim großen Multivisions-Abend ab 19.30 Uhr im Saalbau will er persönlich anwesend sein. Dort wird dann auch die 420 Seiten starke Biografie verkauft. Von beiden Protagonisten übrigens handsigniert.