Witten. . Die Sportlerklause in Stockum bekommt im März ein neues Wirte-Paar. Wie schön: Denn es gab das Gerücht, dass das Traditionslokal schließt.

Das Gerücht machte schnell die Runde. Und wie so oft in solchen Fällen ist nichts daran: „Nein, die Sportlerklause in Stockum wird nicht schließen!“, betont Wirtin Monika Lührmann. Allerdings wird es im nächsten Monat dort ein neues Gastronomen-Paar geben: Volker Gramkau (64) und Simone Keßler (45). Wohl zur Freude vieler Stammgäste, die in der Klause seit etlichen Jahren Geburten, Geburtstage, Hochzeiten, Konfirmationen, Kommunionen und vieles mehr feiern.

„Weil die Leute dachten, wir schließen, wurden bei uns schon Reservierungen abgesagt“, erzählt Monika Lührmann, die die Sportlerklause seit 2004 mit ihrem Lebensgefährten Thomas Rings (55) führt. Das Lokal ist beliebt bei allen, die deutsche Hausmannskost schätzen, gerne Schnitzel und Steaks essen, Leberkäse, Salate oder Toast Hawaii.

Einmal im Monat wird im großen Saal gepokert

Ein Treffpunkt im Dorf auch für Vereine – oder die Firma Ruhrpott-Poker, die im Revier Pokerturniere organisiert und hierfür auch einmal im Monat den großen Saal (mit Bühne) der Sportlerklause nutzt, der bis zu 160 Menschen Platz bietet. „Da werden dann alle Tische rausgeräumt. Die bringen ihre eigenen Pokertische mit“, sagt die Wirtin schmunzelnd, die ihren Gästen auch noch einen zweiten kleinen Saal für bis zu 40 Personen anbieten kann.

Monika Lührmann wird auch weiterhin in der Sportlerklause kochen. „Allerdings nicht mehr täglich.“  Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services
Monika Lührmann wird auch weiterhin in der Sportlerklause kochen. „Allerdings nicht mehr täglich.“ Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services

Die 57-Jährige ist stolz auf die Tradition ihres Hauses. 1899 hieß die Sportlerklause, die an der Hörder Straße liegt, noch „Motz“. Lührmann: „Am 19. August 1899 trafen sich im Gasthof 72 Männer zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Stockum/Düren.“

Weiterhin am Herd

Lührmann und Thomas Rings übergeben ihr Lokal im März „aus persönlichen Gründen“ an ihre Nachfolger. Lührmanns Tochter Milena hat der Gastronomie den Rücken gekehrt und verdient ihre Brötchen als Werkstoffprüferin bei Thyssen-Krupp. Mutter Monika wird auch unter ihren Nachfolgern weiter zum Küchenteam der Traditionsgaststätte gehören, „wenn auch nicht mehr täglich“. Thomas Rings wird immer noch für das Restaurant einkaufen. Er stammt aus einer Wittener Gastronomenfamilie. Seine Eltern führten früher in Annen das Haus Lenk, das der Sohn mit seiner Partnerin Monika Lührmann später übernahm. Beide bewirteten dort noch sieben Jahre lang ihre Gäste.

Zum Abschied gibt es ein irisches Fest

Die Sportlerklause an der Hörder Straße in Stockum. Hier gab es schon im 19. Jahrhundert eine Gaststätte.  Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services
Die Sportlerklause an der Hörder Straße in Stockum. Hier gab es schon im 19. Jahrhundert eine Gaststätte. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services

Das neue Wirte-Paar in der Sportlerklause setzt auf Kontinuität, will alles so weiterführen, wie es die Gäste gewohnt sind. „Warum soll man Altbewährtes ändern“, betont Volker Gramkau, der seine Hamburger Herkunft nicht verleugnen kann. Und der augenzwinkernd hinzufügt, dass er vielleicht künftig noch ein wenig mehr Fisch auf die Karte setzen wird.

Der 65-Jährige, der früher einmal Vertriebsmanager war, arbeitet schon seit einiger Zeit stundenweise hinter der Theke und als Servicekraft in der Klause mit. Der Mann outet sich als „leidgeprüfter HSV-Fan“, auch wenn es sich bei seiner Sportlerklause ja um ein BVB-Lokal handele. Gramkaus Lebensgefährtin Simone Keßler hat auch schon Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt – „etwa in Hannover“. Die bisherigen Wirtsleute werden sich am 11. März mit einem irischen Fest von ihren Gästen verabschieden. Monika Lührmann: „Ich liebe Irland! Auch wenn ich noch nicht dort war.“