Witten. Wer in diesem Jahr zum Karneval geht, wird vielen Einhörnern, Darth Vaders, Eisköniginnen und Luke Skywalkers begegnen. Ein Stadtbummel.

  • Einhörner und Feuerwehrmänner liegen bei den Karnevalsabteilungen der Wittener Geschäfte ganz groß im Trend
  • Insgesamt ist die Nachfrage nach Kostümen in diesem Jahr größer als noch 2016, sagen die Händler
  • Kinder orientieren sich bei ihrem Kostümwunsch an den Serienhelden aus dem Fernsehen

Bei den kleinen Mädchen sind es Einhörner und (mal wieder) Anna und Elsa, bei den Jungs Feuerwehrmann Sam und Bob der Baumeister. Und bei den Erwachsenen der Charleston-Tanz aus den 50er- Jahren, der sie in diesem Jahr zu ihren Verkleidungen inspiriert.

Wer einen Blick in die Karnevals- Abteilungen von Galeria Kaufhof wirft, der sieht viel Plüsch (für Kleine wie Große), Glitzer und Blümchenbesetztes (die Hippiezeit steht wieder hoch im Kurs) und Klassiker für die ganze Familie (zum Beispiel Polizisten-Kostüme in Frauen-, Männer- und Kinderausführungen).

Nur noch ein Kostüm für Mama

Vorne belegen verschiedene Star Wars-Kostüme mitsamt ihren Accessoires mehrere Verkaufstische, direkt dahinter schmückt ein Einhorn-Kostüm den Verkaufsständer. „Ich finde das Laserschwert und Raumschiffe so toll und möchte unbedingt als Luke Skywalker gehen“, erzählt der vierjährige Bela. Zusammen mit seinem Vater schaut er sich in der Kostümabteilung des Kaufhauses um. „Wir brauchen auch noch ein Kostüm für Mama“, ruft er dann und zieht seinen Vater ein Stück weiter.

„Hoch im Kurs bei den Erwachsenen sind in diesem Jahr neben den Charleston-Tanzkleidern vor allem ausgefallene Klassiker“, verrät Heike Ulrich, die seit 15 Jahren für die Karnevals-Abteilung bei Kaufhof zuständig und selbst großer Karnevals-Fan ist. „Frauen seien, was die Verkleidungen und auch Zubehör und Schminke angeht, ganz klar kreativer, beobachtet sie. „Den Männern reicht es oft, sich einen Umhang überzuwerfen.“

Dieses Jahr mehr Nachfrage als 2016

Auf einem Podest stehen zwei Schaufensterpuppen in Erwachsenengröße, eine mit Enten-, die andere mit Zebrakostüm bekleidet. „Streifen machen schlank“, steht in großen Buchstaben auf dem Zebra. In einer anderen Ecke sind über zwei Regale hinweg Partyartikel aufgebaut. „Die sind diesmal sehr gefragt“, sagt Heike Ulrich. „Insgesamt wird in diesem Jahr viel mehr gekauft als 2016“, sagt sie und vermutet, dass das an mehreren Dingen liegt: das spätere Datum der Karnevals-Hochphase – und dass es dadurch mehr Veranstaltungen gibt. Außerdem mag es an den im letzten Jahr ausgefallenen Rosenmontagsumzügen liegen, wodurch die Leute jetzt großen Nachholbedarf haben.

Tomris Dogan, Verkäuferin bei Gassmann, präsentiert ein Wolverin Kostüm.
Tomris Dogan, Verkäuferin bei Gassmann, präsentiert ein Wolverin Kostüm. © Thomas Nitsche

„Den einen Renner gibt es dieses Jahr bei uns noch nicht“, erzählt Tomris Dogan, die seit drei Jahren für die Kinderabteilung bei Gassmann zuständig ist. „Klar, Marienkäfer und Bienchen laufen immer, und seit dem letzten Jahr sind die Eiskönigin und der Feuerwehrmann Sam sehr gefragt.“ Auch Pippi Langstrumpf und die klassische rosa Prinzessin, Piraten, Polizisten und Cowboys sind ungebrochene Trends.

Von Cowboys kann auch Kerstin Heimbach, der der Kostümverleih an der Ruhr-Straße gehört, berichten. „Durch die Winnetou-Serie, die jetzt im Fernsehen lief, sind diese Verkleidungen total gefragt“, sagt sie und fügt hinzu: „Kostüme sind ganz klar abhängig von Film und Fernsehen.“

>>> KOSTÜMVERLEIH FÜR EINGEFLEISCHTE JECKEN

Kerstin Heimbachs Kostümverleih „Schicki Micki“ ist vor allem etwas für eingefleischte Jecken. Hier gibt es kein Kostüm zweimal, die meisten sind sehr aufwändig gestaltet.

Die Kostüme können reserviert und einen Tag vor Gebrauch abholt werden. Die Leihe kostet (für drei Tage) für Kinderkostüme zwischen 10 und 15 Euro, für Erwachsene 20 bis 60 Euro.