Witten. . Die Stadt treibt die Eintragung in die Denkmalliste voran. Die Idee gab es schon 2014. Doch die Stadt wollte zuerst eine andere Sache erledigen.

  • Der Denkmalbeirat machte diesen Vorschlag schon 2014. Doch die Stadt wollte sich zuerst um die Drei Teiche kümmern
  • Jetzt treibt sie selbst den Eintrag des Hammerteiches als Bodendenkmal in die Denkmalliste voran.
  • Damit liegt zwar noch kein Sanierungskonzept vor. Aber die Stadt Witten setzt sich selbst unter Zugzwang

Die Stadt Witten möchte den Hammerteich unter Denkmalschutz stellen. Und die Chancen, dass dieser bald als Bodendenkmal in die städtische Denkmalliste aufgenommen wird, stehen offenbar gut. Damit verbessern sich auch die Aussichten, das beliebte Ausflugsziel, das zusehends verlandet, für die Nachwelt zu erhalten. Ein Sanierungskonzept liegt aber noch nicht vor.

Die Initiative kommt von dem umtriebigen Stockumer Wolfgang Lippert (70). Der früherer FDP-Ratsherr (1999-2009) berät als ehrenamtlicher Denkmalbeirat die Ratsausschüsse. Auf der Suche nach Denkmalwürdigem und Erhaltenswertem in Witten war er schon 2014 auf den Hammerteich gestoßen. „Es ist ja nicht nur so, dass wir da alle früher schon mal Schlittschuh drauf gelaufen sind und dass da im Sommer Modellboote fahren“, erläutert Lippert. „Der Hammerteich ist auch die Wiege unserer Industriekultur. Dort hat die Industriealisierung von Witten begonnen.“ Der Fabrikant Peter Lange hatte den Hammerteich 1722 aufstauen lassen, um mit der Wasserkraft am Auslaufkanal sein Hammerwerk zu betreiben.

Lippert: Dann muss die Stadt was tun

Aber Lipperts Blick ist nicht nur in die Vergangenheit gerichtet. „Der Hintergedanke war natürlich, den Deich und damit auch den Teich zu erhalten“. Der Denkmalschutz erscheint ihm dafür als taugliches Mittel. „Wenn das erst einmal beschlossen ist, dann ist der Hammerteich auch gerettet“, ist Lippert überzeugt. „Die Anlage gehört der Stadt. Und dann muss sie auch etwas dafür tun, diese zu erhalten.

Die Stadt hatte Lipperts Vorschlag von 2014 zunächst „auf Eis“ gelegt, wie er selbst sagt. Aber warum? Man habe zuerst alle Planungen und Beschlüsse für die Drei Teiche unter Dach und Fach bringen wollen, ist zu erfahren. Dahinter steckte offensichtlich die Sorge, dass ein Denkmalschutzverfahren für den Hammerteich, der am Unterlauf des Borbachs liegt, dessen „naturnahen Rückbau“ am Oberlauf im Buchenholz hätte ausbremsen können. Der städtische Denkmalpfleger Florian Schrader hielt diese Befürchtungen zwar selbst für unbegründet. Es habe aber im Rathaus die Devise gegolten: „Erst das eine, dann das andere.“

Stadtbaurat: „Sehr wertvolles Bodenkenkmal“

Inzwischen macht sich die Stadtverwaltung offensiv für den Denkmalschutz stark. „Aus unserer Sicht ist der Hammerteich ein sehr wertvolles technisches Bodendenkmal“, sagte Baurat Stefan Rommelfanger jetzt im Stadtentwicklungsausschuss. Die Prüfung laufe noch, aber es „verdichten sich die Hinweise“, dass die Stadt „den Damm und den Auslauf“ sehr bald in ihre Denkmalliste aufnehmen könne. Sobald das geschehen sei, „gucken wir, wie wir das Denkmal sichern können“, versprach Rommelfanger. Er schränkte aber ein: „Ein Konzept dafür haben wir jetzt noch nicht.“

Wie Denkmalpfleger Schrader bestätigt, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Fachbehörde den Denkmalschutz für den Hammerteich bereits befürwortet. Es fehlten von dort nur noch „Brief und Siegel“. Danach habe die Stadt das Verfahren allein in der Hand.

>> Historisches zum Hammerteich

Als Bodendenkmal sollen Damm, Teichmulde und Ablauf eingetragen werden, die von 1722 stammen. Anfangs gab es unter dem Ablauf ein Auffangbecken. Der Damm brach wiederholt, wurde wieder stabilisiert. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Teich mit Bruchsteinmauern eingefasst. 1924 wurde er zum Ausflugsziel ausgebaut. Für die Mauern gälte der Schutz nicht. Sie sollen aber erhalten bleiben.