witten. . Was am Schleusenwärterhaus geklappt hat, probiert die Wabe ab Februar in der City aus: ein gastronomisches Flüchtlingsprojekt im „Alten Fritz“.

Lebendig geht es bald wieder in der Traditionsgaststätte „Zum alten Fritz“ an der Augustastraße zu. Das Lokal, das in den letzten Jahren vor sich hinkränkelte und in den letzten Wochen leer stand, hat mit der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung (Wabe) einen neuen Mieter gefunden.

Das Wabe-Team hat schon die Ärmel hochgekrempelt und vieles auf Vordermann gebracht. Es will ab Februar einen neuen „Ort der Begegnung“ in der Innenstadt schaffen. Einen Namen gibt es bereits. Die neue Lokalität im alten Ambiente heißt künftig „fritz.“ Nach den positiven Erfahrungen des Sommers am Schleusenwärterhaus soll eine ähnliche „Cross-over-kitchen“ die bodenständige Esskultur des Ruhrgebiets – von Currywurst bis Erbsensuppe – nun im Zentrum mit arabischen und insbesondere syrischen Spezialitäten vereinen.

Praktika für Menschen mit Fluchterfahrung

Täglich soll es dann kalte und warme Speisen geben – alles frisch zubereitet, viele Salate und wenig Fleisch. Mit ungewöhnlichen Gewürzen wie Minze, Kardamon, Harissa, Safran oder Zitrone. „Das ist eigentlich ein Trend der Zeit. Weg von den Fleischbergen“, sagt Wabe-Geschäftsführer Thomas Strauch. „Aus vielen kleinen Mezze, also Gerichten, kann sich jeder sein individuelles Mahl zusammenstellen.“ Damit wolle man neugierig und Appetit machen. „Gleichzeitig bereichert anderes Essen auch eine Kultur“, fügt Mitarbeiterin Yvonne Hellwig hinzu.

Im „fritz.“ will die Wabe ganzjährig Praktika in Gastronomie und Küche für Menschen mit Fluchterfahrung anbieten – angelehnt an das erfolgreiche Experiment am Ruhrufer. Langfristige Ziele sind die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt und die Einrichtung neuer Ausbildungsplätze. Gleichzeitig sind alle Bürger herzlich willkommen. Denn im „fritz.“ stehen die Türen für Feiern und Vereine offen. Los geht es am Freitag, 3. Februar, mit einem kleinen Fest im neuen „Alten Fritz“.