Witten. . Mit den aktuellen Negativschlagzeilen über den Stadtteil könne es nicht weitergehen, findet die Werbegemeinschaft. Sie plant Feste und Aktionen.

  • Werbegemeinschaft reagiert auf Kritik, sie würde untätig dem Geschäftesterben im Stadtteil Herbede zusehen
  • Leere Ladenlokale sollen nun im Internet beworben werden
  • Vier Feste sollen das Image des Stadtteils aufpolieren

Herbede will weg vom Negativ-Image, das den Stadtteil nach der Schließung des Aldi-Supermarktes und dem Umzug des Edeka-Marktes prägt. Die Werbegemeinschaft prescht nun nach vorn, um mehr Leben in den Ortsteil – und leere Ladenlokale zu bekommen.

Man kann den Gewerbetreibenden nicht vorwerfen, untätig zu sein – wie es in sozialen Medien, etwa einer Herbeder Facebook-Gruppe gemacht wird. Schließlich haben die Geschäftsinhaber ein Interesse daran, dass ihre Meesmannstraße belebt bleibt.

Leerstände

Zunächst hätten sich Mitglieder der Werbegemeinschaft mit der Bürgermeisterin, Vertretern von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung getroffen. Große Neuigkeiten – etwa zum Netto-Neubau – erfuhren sie nicht. „Wir wollen jetzt etwas unternehmen, damit etwas passiert“, sagen die beiden Vorstandsmitglieder Jörg Rumberg (Blumengeschäft „Zeitraum“ und Bestattungsunternehmen) und Ulrike Mittelkötter (Stadtschänke).

In einer Sitzung am Dienstagabend wurde ein Arbeitskreis gegründet. „Uns ist aufgefallen, dass die leeren Ladenlokal nichtmals in den Online-Portalen beworben werden“, sagt Jörg Rumberg. Leute von außerhalb bekämen die Angebote überhaupt nicht mit. Der Arbeitskreis möchte einen Makler zu Rate ziehen und Interessenten ansprechen – Rumberg liebäugelt mit einer Bio-Supermarkt-Kette.

Zu hohe Mieten für Ladenlokale

Große Probleme sehen die Händler in Sachen Mietniveau. „Viele Ladenlokale werden zu teuer angeboten. Die Gewinnmarge, die man noch vor einigen Jahren erzielen konnte, gibt es nicht mehr. Auch da muss ein Umdenken stattfinden“, fordert Ulrike Mittelkötter.

Veranstaltungen

Jedes Vierteljahr soll eine Veranstaltung Menschen in den Stadtteil locken und damit das Image Herbedes verbessern. Die Termine hat die Werbegemeinschaft bereits festgelegt (siehe Infobox). Dennoch, „je mehr Leute wir sind, umso mehr Ideen kommen und umso besser können wir Aufgaben verteilen“, sagt die Stadtschänke-Wirtin.

Aktuell laufen Gespräche mit dem Stadtmarketing, den Wochenmarkt auf dem Platz an der Schmiede zu vergrößern. Den Platz würden die Herbeder Händler gern mit Blumenkübeln verschönern. „Und Außengastronomie“, ergänzt Rumberg.

Ein großes Thema werde weiterhin sein, wie man die vielen Spaziergänger und Radler vom Ruhrtalradweg nach Herbede locken kann. „Eigentlich bräuchten wir in Herbede ein Hotel“, sagt Mittelkötter. „Oder ein Tourist-Büro oder zumindest einen Wegweiser – wo man was im Ruhrtal finden kann.

>> Alle Vereine und Interessierten sind am Dienstag, 24.1., 19 Uhr, in die Stadtschänke, Meesmannstraße, eingeladen, um Veranstaltungen in Herbede zu planen.

Feste in Herbede

Mit vier Veranstaltungen, eine pro Quartal, möchte die Werbegemeinschaft den Herbeder Ortskern beleben. In den Kalender kann man bereits diese Termine eintragen:

22./23. April: Kindertage, diesmal mit einem Hüpfburgenfestival am Platz an der Schmiede. (Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr). Für die Erwachsenen läuft parallel das „Kirschblütenfest“, mit Produkten rund um die Kirsche.
29. Juli: Sommerfest auf dem Platz an der Schmiede mit Musik, Tanz und Verköstigung.

29. September bis 3. Oktober: Oktoberfest mit Kirmes. Ideen sammeln die Werbegemeinschaft und das Stadtmarketing.

16. Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Platz an der Volksbank. Auch hier gilt: Sponsoren und Ideengeber möchten sich bitte bei Ulrike Mittelkötter in der Stadtschänke melden.