Witten. . Von Sprachförderung über Trauerarbeit bis hin zu gelebter Integration: Zwölf Veranstaltungen sollen Flüchtlingshelfern ihre Arbeit erleichtern.

Rund 1000 Menschen engagieren sich in unserer Stadt ehrenamtlich für Flüchtlinge. Sie sollen jetzt unterstützt werden, und zwar mit gezielten, weitestgehend kostenlosen Fortbildungen. Zwölf Veranstaltungen finden bis August statt, bei denen Ehrenamtliche, aber auch Flüchtlinge selbst, etwas erfahren können etwa über Sprachförderung, Traumabewältigung oder gelebte Integration.

Das Programm wurde entworfen von einem Zusammenschluss vieler an der Flüchtlingsarbeit beteiligter Akteure: Stadt und der Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten haben mitgestrickt, das DRK, die Vhs, der Help-Kiosk und das Land NRW, das auch die notwendige Finanzspritze von 3600 Euro beisteuerte. „Ich finde, wir haben gemeinsam ein tolles Paket geschnürt, das sich gezielt an den Nöten und Bedürfnissen der Ehrenamtlichen orientiert“, freut sich Katharina Arnoldi vom Kirchenkreis.

Alphabetisierung ist ein großes Thema

Tatsächlich seien die Probleme der Helfer heute andere als noch vor anderthalb Jahren, betont Lilo Dannert vom Help-Kiosk. „Bei den Flüchtlingen, die jetzt noch da sind, geht es darum, sie in den Alltag einzubinden.“

Dazu gehöre natürlich das große Thema Sprache, sagt Dannert, „insbesondere Alphabetisierung“. Dementsprechend findet ein Vortrag mit Peter Hubertus, freiberuflicher Alphabetisierungspädagoge, statt, und zwar am 3. März (Samstag), 10 bis 18 Uhr, Brauckstraße 14. Ein Workshop mit dem Titel „Sprachförderung von Geflüchteten“ wird veranstaltet am Samstag, 8. April, beim Kinderschutzbund, Konrad-Adenauerstr.17c.

Trauer bricht erst nach Monaten auf

Ein weiterer Themenkomplex ist Trauer und der Umgang damit. „Bei vielen Kindern bricht die Trauer über das Erlebte erst nach Monaten auf – damit dann umzugehen, ist für ungeschulte Helfer schwierig“, weiss Andrea Pfeiffer von der Stabsstelle für Integration der Stadt. Aus diesem Grund entwickelte das Team eine Fachtagung zum Thema mit zwei professionellen Trauerbegleiterinnen. Sie findet statt am 31. März (Freitag) von 10 bis 16 Uhr im Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten, Alfred-Herrhausen-Str.44 – und ist die einzige Veranstaltung, die nicht umsonst ist. Die Teilnahme kostet 40 Euro.

Rundgang über Friedhöfe von Juden, Christen und Muslimen

Ebenfalls zum Thema Umgang mit der Trauer können Interessierte an einem Stadtrundgang über Friedhöfe von Juden, Christen und Muslimen teilnehmen, und zwar am 27. August (Sonntag). Dr. Martina Kliner-Fruck, Leiterin des Stadtarchiv Witten, informiert dabei über die kulturell unterschiedlichen Trauerrituale.

Ein dritter Schwerpunkt bildet das interkulturelle Zusammenleben. Mit dem Titel „Interkulturell leben – aber wie?“ findet am 5. Mai (Freitag) eine Zukunftswerkstatt mit der Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani in der Erlöserkirche in Annen statt. Hier geht es um alltägliche Fragen, die beim Zusammenprall der Kulturen aufkommen. Sie werden spielerisch erarbeitet.

<<<< INFORMATION UND ANMELDUNG

Die Broschüre „Flucht – Migration – Integration“ enthält alle zwölf Veranstaltungen mit Kursnummer und Angaben zu Ort, Zeit und Anmeldung. Sie ist erhältlich etwa bei der Stadt, dem Ev. Kirchenkreis, dem Help-Kiosk.

Alle Veranstaltungen finden sich auch im Internet auf www.welcome2witten.de unter dem Link „Kalender“.

Telefonische Informationen gibt es bei Katharina Arnoldi, 02336/400344 und Andrea Pfeiffer, 5811016.

Um Vorschläge für zusätzliche Veranstaltungen wird gebeten.