Witten. . Das Team von „Kultur auffem Hügel“ setzt die Reihe  des  Hevener Urgesteins Micki Wohlfahrt fort. Mit vielen Künstlern – und Schneekugeln.

  • Micki Wohlfahrt, der im vergangenen April verstarb, gründete Kleinkunstreihe „Kultur auffem Hügel“
  • Ehrenamtliches Team macht in seinem Sinn weiter und stellt Programm für 2017 vor
  • Bekannte und unbekanntere Künstler kommen wieder ins Evangelische Gemeindehaus Heven

Sie hätten ihm auch ein Denkmal aus Bronze setzen können. Doch die Ehrenamtlichen der Initiative „Kultur auffem Hügel“ haben sich entschieden, die Kleinkunstreihe im Sinne ihres Gründers fortzuführen. Micki Wohlfahrt, der im April 2016 plötzlich starb, hatte das Format vor über zehn Jahren aus der Taufe gehoben – und ihm seinen unverwechselbar humorigen Stempel aufgedrückt.

Micki Wohlfahrt, der im vergangenen April verstarb, bei einem Auftritt im Mai 2015.
Micki Wohlfahrt, der im vergangenen April verstarb, bei einem Auftritt im Mai 2015. © Socrates Tassos

Natürlich habe man an den etwas schwankenden Besucherzahlen schon gemerkt, dass die Leute das Hevener Urgestein vermissen, sagt Leslie Sternenfeld. Der 48-Jährige ist nicht nur Mit-Organisator der Reihe, sondern seines Zeichens selbst Kabarettist. Und er war ein enger Freund des Verstorbenen. Ein Programm, bei dem die beiden als Duo auftraten, hätte im November in Köln Premiere haben sollen. „Ja, die Leute warten ab und zögern ein wenig“, bestätigt auch Danka Luttermann (48), Mickis Lebensgefährtin. „Deshalb sollen sie merken, dass es in seinem Geiste weitergeht.“

Beeindruckender Höhepunkt im vergangenen Jahr war die 150. Veranstaltung im Juni, die das etwa zehnköpfige Team noch mit Micki zusammengestellt hat. „Da mussten wir die richtige Balance finden zwischen lustigem Abend und einem Tränchen im Augenwinkel“, erinnert sich Sternenfeld – und muss sich auch jetzt im Gespräch eins wegwischen. So oft fällt der Name des einstigen Freundes, der nur 57 Jahre alt wurde.

Nessi Tausendschön kommt zum ersten Mal

Natürlich: Micki wird die Besucher nie mehr persönlich am Eingang begrüßen, wie er das immer getan hat. Kasse und Moderation hat inzwischen Leslie Sternenfeld übernommen, der auch gern mit den Leuten plaudert. Aber das Programm für 2017 steht – mit elf Veranstaltungen und vielen tollen Künstlern.

Erstmals auf der Bühne im evangelischen Gemeindehaus, für das die Organisatoren keine Saalmiete zahlen müssen, stehen zum Beispiel die populäre Nessi Tausendschön (laut Sternenfeld „eine der ganz Großen“) und der Münchner Björn Pfeffermann. Eine alte Bekannte ist Ulrike Böhmermann, die dafür aber mit einem neuem Programm aufwartet. Und passend zum Lutherjahr wird es im Oktober einen Spezialabend geben mit Künstlern, die sonst nicht zusammen auf der Bühne stehen.

Der Eintrittspreis hat sich nicht verändert

Der Eintritt bleibt mit acht Euro im Vorverkauf und zehn an der Abendkasse wie gehabt moderat. „Das ist uns wichtig, damit auch Leute kommen können, die sich das sonst vielleicht nicht leisten könnten“, sagt Sternenfeld. Was die Kabarett- und Kleinkunstreihe außerdem ausmache: das persönliche Verhältnis zwischen Veranstalter, Künstler und Publikum. „Das schätzen die Künstler und deshalb kommen auch sie gerne wieder.“

Was noch bleibt wie früher: Jeder, der mal aufgetreten ist, bekommt zum Schluss eine Schneekugel mit dem eigenen Bild. Dazu hätte Micki Wohlfahrt ganz bestimmt seinen Segen gegeben.

>> DER PROGRAMMSTART

Die erste Veranstaltung der Reihe „Kultur auffem Hügel“ im neuen Jahr findet am Samstag, 28. Januar, statt. Ab 20 Uhr steht das Comedy-Duo „Superzwei“ aus Hessen auf der Bühne im (barrierefreien) Gemeindehaus am Steinhügel 38.

Karten gibt’s z.B. unter 279746 und im Gemeindebüro. Info: steinhuegel.de