Witten. . Neuer Besitzer des Gebäude-Komplexes plant mehrere Läden mit separaten Eingängen. Verschwinden sollen die „Zustände wie im wilden Westen“.

  • Aus der leerstehenden Ladenpassage sollen mehrere Läden mit separaten Eingängen werden
  • Als Ankermieter ist der Bochumer Vermieter des Komplexes mit mehreren Fitnessketten im Gespräch
  • Marodes Parkhaus wird modernisiert und mit Sicherheitstechnik sowie Videoüberwachung ausgestattet

Die Farbeimer und neu gezogenen Rigips-Wände verraten: Es tut sich was im Novum-Gebäude an der Unteren Bahnhofstraße. Die Renovierung hat bereits begonnen, noch in diesem Jahr sollen neue Mieter einziehen. Das Gerücht hält sich, dass eine große Fitness-Kette darunter sein soll.

So konkret will Marc Birnstiel, Vertriebsleiter bei der „Immobilien Gallery“, die den Komplex im vergangenen Jahr gekauft hatte, noch nicht bestätigen. Aber auch er verrät, dass „Gespräche mit mehreren Fitness-Ketten laufen“. Nicht nur ein „Ankermieter“ sei in Sicht, es gebe auch diverse Interessenten für Einzelhandel und Restaurants, so der Vertriebler der Bochumer Immobilien-Firma.

Vermieter nehme dafür „Millionen in die Hand“

Er sei „mehr als optimistisch“, dass bald wieder Leben ins Novum-Haus komme. Seine Firma sei bereit, dafür einiges zu tun: „Dafür nehmen wir Millionen in die Hand“, so Birnstiel. Das Haus werde anschließend nicht wiederzuerkennen sein.

Das Novum steht bereits seit 2014 leer.
Das Novum steht bereits seit 2014 leer. © Nitsche

Der „jahrzehntelang vernachlässigte Komplex“ werde von Grund auf renoviert, das Konzept überarbeitet: Geplant sei nicht mehr eine Mall, also eine überdachte Ladenstraße, sondern einzelne Geschäfte oder Restaurants mit separaten Eingängen. Den Wünschen der Mieter werde bei dem Umbau durchaus Rechnung getragen.

Auch das Parkhaus soll zügig modernisiert werden. „Da herrschen ja derzeit Zustände wie im wilden Westen“, so der Vertriebsleiter. Das heißt: Es soll mehr geben als nur frische Farbe an der Wand. „Etwa komplett Videoüberwachung und Sicherheitssysteme“, so Birnstiel.

Mieter sagen: „Es kann nur besser werden“

Dr. Ulrich Klein, der in dem Gebäude eine Hautarzt-Praxis betreibt und damit einer der wenigen verbliebenen Mieter ist, ist froh, dass sich endlich was tut. „Gut, dass die neuen Vermieter sich kümmern – es kann ja nur besser werden.“

Erste Gespräche seien jedenfalls positiv verlaufen. „Sie wollen uns als Mieter behalten.“ Auch mit der Aussicht, ein Fitness-Studio als Nachbarn zu haben, kann Klein prima leben: „Gesundheit und Fitness passen gut zusammen.“

Situation an der Unteren Bahnhofstraße macht Sorgen

Sorgen bereitet dem Mediziner weniger der Zustand des Hauses als vielmehr das Drumherum: Die ganzen Leerstände und die Struktur an der Unteren Bahnhofstraße seien problematisch. Klein, der viele Patienten von auswärts betreut, weiß: „Das ist kein gutes Aushängeschild für unsere Stadt.“

Der Vertriebsleiter der Bochumer „Immobilien Gallery“ ist da optimistischer: Durch Busbahnhof und Bahnhofsumbau tue sich einiges im Viertel. „Wenn wir uns nicht sicher wären, würden wir nicht investieren“, so Birnstiel. „Aber wir sind sicher, dass das machbar ist: Die Ecke wird ein Hingucker.“

>>>SPEZIALISIERT AUF SCHWIERIGE LAGEN

Die Bochumer Immobilien-Gallery gehört den Brüdern Ergün und Ertan Ilce. Der Konzern ist nach eigenen Angaben „spezialisiert auf Gebäude in schwierigeren Lagen“.

Unter anderem hat die Firma den jahrelang leerstehenden Komplex Hansastraße 101 am Dortmunder Opernhaus gekauft und erfolgreich vermarktet.