Witten. Das Pfarrhaus wird abgerissen, dort entstehen 24 Einheiten für Wohngruppen. Baubeginn ist im März, Interessenten sollten sich jetzt schon melden.
- Das alte Pfarrhaus in Herbede ist in die Jahre gekommen und muss abgerissen werden
- An dieser Stelle an de Meesmannstraße wird dafür ein Wohnhaus für Demenzkranke entstehen
- Der Abriss des Gebäudes soll im Februar, der Neubau sogar schon im März beginnen
Viele Jahre lang war das Haus neben der Kirche St. Peter und Paul in Herbede die Heimat von Pfarrer Jochen Winter. Nachdem er im Mai 2014 mit 70 Jahren in den Ruhestand ging, stand das Gebäude leer. Und nun rücken bald die Abrissbagger an: Das alte Haus muss einem Neubau weichen. Auf dem Grundstück an der Meesmannstraße entsteht ein Wohngruppen-Haus für Menschen mit Demenz.
Für die Gemeinde gab es zum Abriss keine Alternative: Das Pfarrhaus ist stark sanierungsbedürftig – „quasi von unten bis oben“, wie Pfarrer Burkhard Schmelz erklärt, der die Gemeinde jetzt leitet, aber in Haßlinghausen wohnt. Für eine Sanierung hätte man keine Genehmigung vom Bistum bekommen.
Außenstelle für Demenzkranke kam gerade recht
Was also tun? Die Anfrage des Josefshauses, ob auf dem Grundstück nicht eine Außenstelle für Demenzkranke gebaut werden könnte, kam da gerade recht: „Diese Lösung war uns sehr, sehr lieb!“ so Schmelz. Denn auf diese Weise bleibe das Gelände in kirchlicher Hand und diene sozialen Zwecken. „Und es kommt weiterhin den Herbedern zugute“, fügt Pflegedienstleiterin Hedwig Deppe hinzu.
Dieser Punkt ist allen Beteiligten sehr wichtig: „Als Kirche sind wir in Herbede wichtig – und die Herbeder sind wichtig für uns“, so der Pfarrer. Mit dem neuen Haus würde man in die Zukunft schauen: „Wir ermöglichen es den Menschen hier, auch in Alter und Krankheit in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, damit sie das vertraute Umfeld nicht verlieren.“
Und so soll der Neubau aussehen: Geplant ist auf dem 958 Quadratmeter großen Grundstück ein zweieinhalb geschossiges Haus mit 24 Wohneinheiten, jede davon etwa 50 Quadratmeter groß und mit einem Bad ausgestattet. Jede Etage bekommt eine Küche und einen Gemeinschaftswohnraum, außerdem wird eine Dachterrasse gebaut.
Betreeung und Pflegedienst kümmern sich um Bewohner
Auf jeder Etage wird es eine Betreuungskraft geben, die sich um die Bewohner kümmert, Nachtwachen und ambulanter Pflegedienst stellen die Rund-um-die-Uhr-Betreuung sicher. Allerdings: „Es wird keine stationäre Einrichtung sein“, betont André Löckelt, der Geschäftsführer des Josefshauses, ausdrücklich.
Die Bewohner würden sich ganz normal einmieten, ihre Wohnung selbst gestalten und einrichten. Die Betreuungskraft werde die Bewohner zwar anleiten und im Alltag helfen, „aber die Selbstständigkeit der Senioren bleibt erhalten“, so Hedwig Deppe. So würden auch die Angehörigen entlastet. Und wenn es trotz Hilfe gar nicht mehr geht: „Dann bleibt immer noch ein Umzug ins Josefshaus.“
Das alte Pfarrhaus wird im Februar abgerissen, Baubeginn ist im Frühjahr, ein gutes Jahr später soll das Haus fertig sein. Das geht schnell, mahnt Löckelt: „Interessenten sollten sich daher jetzt schon melden.“
>> Wohnberechtigungsschein muss vorgelegt werden
Der Neubau wird rund 3,15 Millionen Euro kosten, gefördert mit öffentlichen Mitteln der NRW Bank.
Für die Wohneinheiten wird eine Kaltmiete von 5,25 Euro pro m² veranschlagt. Die Bewohner zahlen „all inclusive“ mit Essen, Betreuung, Haushaltsgeld etwa 850 Euro. Ein Wohnberechtigungsschein muss vorliegen. Info: 9760