Witten. Die Geschäftsleute in Witten haben sich auf fünf verkaufsoffenen Sonntage geeinigt. Drei mal wird in der Innenstadt geöffnet, zwei mal in Herbede

  • Neues Gesetz: Händler müssen auf verkaufsoffene Sonntage verzichten, wenn es keinen Anlass für sie gibt
  • Standortgemeinschaft einigt sich für 2017 auf fünf Sonntage statt bisher bis zu 13
  • An drei Sonntagen ist in der Innenstadt geöffnet, an zwei Sonntagen in Herbede

Der gefürchtete Kahlschlag in Sachen verkaufsoffene Sonntage steht jetzt auf dem Papier. In ihrer turnusmäßigen Sitzung hat sich die Standortgemeinschaft Mitte am Mittwoch auf fünf Termine für das laufende Jahr geeinigt. In den Vorjahren waren es bis zu 13 Termine gewesen. An drei Sonntagen soll 2017 in der Innenstadt geöffnet sein, an zwei Sonntagen in Herbede. „In den sauren Apfel müssen wir jetzt beißen“, kommentiert Karl-Dieter Hoeper, Vorsitzender der Standortgemeinschaft, den Kompromiss.

Kein Verkaufsoffener in Annen

Denn der entstand allenfalls halbfreiwillig. Wegen der neuen Gesetzeslage müssen die Wittener Kaufleute ihre Wunschtermine für die verkaufsoffenen Sonntage neu abstimmen. Unter verschärften Bedingungen: Die Maßgabe lautet, nur Sonntage zu beantragen, wenn es einen wirklichen Anlass dafür gibt. Sie dürfen nur noch im Rahmen von Traditionsveranstaltungen stattfinden.

Verkaufoffener Sonntag in der Innenstadt
Verkaufoffener Sonntag in der Innenstadt © Jürgen Theobald

Vor dem Hintergrund, dass dieser Anlass nicht mehr künstlich herbeigeführt sein darf, wie es etwa beim Frühlingsmarkt (Automeile) oder dem Lichterfest Ende Oktober (Zeitumstellung) der Fall war, einigten sich die Kaufleute am Mittwoch auf drei Termine für die Innenstadt: die Himmelfahrtskirmes am 28. Mai, die Zwiebelkirmes am 3. September und das Adventsfest am 17. Dezember.

Zwei Termine in Herbede

Zudem soll es zwei verkaufsoffene Sonntage in Herbede geben, und zwar an den Herbeder Kindertagen am 21. April und am Herbeder Oktoberfest am 1. Oktober. Im Gespräch sei auch ein Sonntag zum Frühlingsvolksfest in Annen gewesen, sagt Inge Nowack vom Stadtmarketing. „Aber da sind wir in Terminnöte gekommen, weil das nur ein Sonntag im März hätte sein können.“

Da aber der Rat den Vorschlag der Händler in seiner ersten Sitzung des Jahres im Februar zunächst diskutieren und in einer weiteren, dann im Frühjahr, beschließen müsse, sei die Zeit zu knapp. Nowack: „Das Gesetz besagt ja, dass auch die Kirchen und Gewerkschaften vor der Entscheidung angehört werden müssen.“

Abstimmung mit den Füßen

Einzelhändler Karl-Dieter Hoeper hatte sich schon im Vorfeld im Gespräch mit unserer Zeitung für drei Sonntage in der Innenstadt ausgesprochen. Oliver Klein (Kaufhof), Vize-Vorsitzender der Standortgemeinschaft, trat sogar für vier Verkaufsoffene im Zentrum ein. Er berief sich dabei auf die „Abstimmung mit den Füßen“, sprich den Wunsch der Käufer. „Wir hatten ja keine andere Wahl“, sagt Karl-Dieter Hoeper. „Wir werden jetzt sehen, wie es weitergeht.“