Trotz der Kündigung durch das Freizeitzentrum Kemnade (FZK) ist das Kapitel „Kemnader See“ für Schafzüchter Wilfried Münstermann aus Essen nicht beendet. In einem Schreiben an das Landwirtschafts- und Umweltministerium in Düsseldorf kritisiert er, dass die Bärenklaubekämpfung am See nun unterbrochen werde.

Trotz der Kündigung durch das Freizeitzentrum Kemnade (FZK) ist das Kapitel „Kemnader See“ für Schafzüchter Wilfried Münstermann aus Essen nicht beendet. In einem Schreiben an das Landwirtschafts- und Umweltministerium in Düsseldorf kritisiert er, dass die Bärenklaubekämpfung am See nun unterbrochen werde.

Wenn das FZK den für Menschen giftigen Pflanzen bald mit einer eigenen Herde von 20 Tieren zu Leibe rücken wolle, sei das so, „als ob man mit einem Eimer Sand die Sahara wieder auffüllen würde“, sagt der 76-Jährige. Wenn der Bärenklau explodiert sei, seien selbst seine 500 Tiere kaum genug gewesen. „Der damalige Geschäftsführer hat mich extra aufgefordert, die Herde zu vergrößern, um sichtbare Erfolge nachweisen zu können.“

Münstermann verweist auf andere Auftraggeber, deren Flächen er zu deren vollster Zufriedenheit von seinen Schafen habe „pflegen“ lassen, zum Beispiel Bärenklau-Wiesen der Biologischen Station am Katzenstein sowie Flächen der Stadtwerke Bochum und Hattingen an der Ruhr. Als von der Kündigung des FZK noch keine Rede gewesen sei, habe sogar die EU-Kommission die Landschaftspflege durch seine Schafe am Stausee gewürdigt, so der Halter.

Enttäuscht ist er auch darüber, dass ihm keine versprochenen Ersatzflächen zur Verfügung gestellt wurden, nachdem man ihm im Frühjahr 2016 rund 60 000 Quadratmeter abgenommen habe. Das Freizeitzentrum hatte Flächen für seine neue Kite-Buggy-Schule benötigt.

Die Bekämpfung des Bärenklaus sei auch für seine große Herde kein Problem gewesen, sagt der Essener Landwirt. Die betroffenen Bereiche seien hochwasserfrei und die Tiere hätten dort mühelos die Herkulesstauden fressen können. Der frühere Kemnade-Geschäftsführer Wilfried Perner habe ihm Einsparungen von jährlich 35 000 Euro durch den Einsatz der Schafe bescheinigt.

Der Bärenklau wächst besonders auf der Halbinsel mit dem Leuchtturm, in Böschungen zwischen dem Hafen Heveney und dem Freizeitbad (Richtung Ölbach), am Herbeder Südufer – etwa im Bereich des Kiosks – bis zum Stauwehr und auf der „Nudistenwiese“ auf Bochumer Seeseite.

Was die Verschmutzung der Wege angeht, sagt Münstermann: „Da waren die Wildgänse drauf.“ Dass hin und wieder auch ein Schafsköttel aufs Pflaster fiel, bestreitet er aber nicht. Der verärgerte Halter wird die Sache jedenfalls nicht auf sich beruhen lassen. Er hofft auf eine Antwort aus Düsseldorf und will sogar überörtliche Medien einschalten. „Den Spiegel schreibe ich auch an.“