„Nichts ist beständiger als der Wandel“, lautet eine alte Händlerweisheit. Auch auf der oberen Bahnhofstraße verändert sich aktuell allerhand. Ein Überblick.

„Nichts ist beständiger als der Wandel“, lautet eine alte Händlerweisheit. Auch auf der oberen Bahnhofstraße verändert sich aktuell allerhand. Ein Überblick.

Endspurt bei Betten Hugo Wülbern. Seit dem Sommer hat das Traditionsgeschäft Ausverkauf. Es schließt Ende Februar. Nachfolger ist „Gebers. Die Schlafexperten“, ein Händler mit ähnlichem Sortiment. 33 Filialen hat die Gebers Gruppe aktuell, sie ist auf Expansionskurs. Eine Filiale gibt es zum Beispiel im Ruhrpark.

Die Mayersche verkleinert sich. Im Frühjahr 2017 will die Buchfiliale im aktuellen Esprit-Store neu eröffnen. Die Ladenfläche wird von 1300 auf 500 Quadratmeter reduziert, der Namenszug C.L. Krüger zieht mit um. Das Sortiment, so das Aachener Unternehmen, bleibe gleich – Schreibwaren, Spielwaren, Geschenkartikel inklusive.

Zurück in die Ruhrstraße

Für die Modekette Esprit ist Ende Januar an der oberen Bahnhofstraße Schluss. Das Modegeschäft mit dem auffällig roten Eingang wechselt in die Stadtgalerie und wird sich deutlich verkleinern. Es zieht neben S.Oliver in ein Ladenlokal im Erdgeschoss, in dem – natürlich – „totaler Räumungsverkauf“ herrscht.

Das Süßigkeiten Outlet hat bereits „geschossen“ – so lustig verkündet ein Zettel im Schaufenster die Nachricht. Als Nachfolger zieht im Laufe diesen Monats die Modemarke Camp David ein. Das bestätigt eine Mitarbeiterin des Unternehmens Clinton Großhandels-GmbH. Camp David verbinden die meisten mit den bunt bedruckten Hemden und Poloshirts à la Dieter Bohlen oder Thomas Helmer.

Was ist mit dem Schmuckgeschäft Pippi Lotta? Zum 31. Januar schließt Monika Schemmann das architektonisch eindrucksvolle Ladenlokal neben Keudel. Erst vor drei Jahren war sie von der Ruhr- an die Bahnhofstraße gezogen. Die erhoffte Umsatzsteigerung ließ aber auf sich warten. „Ich hatte mir mehr versprochen.“ Im März – zum Weltfrauentag – wird Schemmann in einem frisch renovierten Ladenlokal neu eröffnen, dem einstigen Blumengeschäft „Fleurie“ an der Ruhrstraße 26. „Klein, aber fein“, sagt sie. Dass man wieder vor der Tür parken kann, werde ihr hoffentlich wieder mehr Kunden bescheren.

Die Backwerk-Filiale nahe dem Berliner Platz ist geschlossen, ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Die Filiale an der Ecke Bahnhofstraße/Rathausplatz bleibt – so lange die Kundenfrequenz stimme, sagt Unternehmenssprecher Knut Pauli. Sein Betrieb lebe weniger vom Brotverkauf als vom Absatz belegter Brötchen und frischer Snacks. Deren Verweildauer im Geschäft müsse kurz sein, damit die Qualität stimme. Auch wenn der Laden gut besucht erschien – „er erbrachte nicht die erforderliche Frequenz“, sagt Knut Pauli.

Auch das Modegeschäft Taifun gibt es nicht mehr. In dem leeren Ladenlokal stellt übergangsweise der Künstler Reinhold Spratte seine Bilder aus. „Between the times“ heißt seine Ausstellung, die ihm Hausbesitzerin Helga Krüger vorschlug. „Damit es nicht so kahl aussieht.“

Auch für die bald leer stehenden Schaufenster der Mayerschen „werde ich mir was Schönes ausdenken“, verspricht Krüger. Eine Neuvermietung ist für Oktober 2017 geplant, damit den neuen Wittener Geschäftsleuten nicht das Weihnachtsgeschäft entgeht.

Noch ein Laden ist dicht: Schuhe Klauser am Berliner Platz hat geschlossen. Die Räume sollen vor einer Neuvermietung erst renoviert werden. Die Mitarbeiterinnen sind auf andere Klauser-Filialen verteilt worden, bestätigt eine Verkäuferin der verbleibenden Filiale ein paar Meter weiter oben. Ihr Geschäft ist voll, die Kasse klingelt. Auch dort sind die Preise kräftig reduziert. Es ist aber kein Geschäfts-Aus, nur das klassische Ende der Wintersaison.