Witten. . Seit 25 Jahren ist der Verein „Arche Noah“ in Witten für den Tierschutz aktiv. Seit 1991 wurden Tausende Hunde und Katzen vermittelt.

  • Jubiläum bei der „Arche Noah“: Seit 25 Jahren ist der Verein in Witten für den Tierschutz aktiv
  • Seit 1991 wurden Tausende Hunde und Katzen von der Arche in ein neues Zuhause vermittelt
  • Nach einem Streit zwischen Stadt und Tierheim übernahm Verein 2010 die Fundtierbetreuung

Als Kind durfte Iris Drögehorn nur einen Wellensittich halten. Vielleicht ist sie ja gerade deshalb auf „den Vierbeiner“ gekommen. Seit 25 Jahren nun gibt es den Tierschutzverein „Arche Noah“. Ebenso lange hält die 70-Jährige als Vorsitzende die Fahne hoch. „In dieser Zeit haben wir ungefähr 6000 Tiere vermittelt“, rechnet sie vor. Egal ob Hund, Katze – oder Wellensittich.

Jedes Tier wurde vermittelt

Auch heute ist es ein tierisches Kommen und Gehen an der Wetterstraße: Einige Vierbeiner freuen sich, dass sie ein neues Zuhause gefunden haben und abgeholt werden. Aber natürlich nicht alle: Da wäre etwa Schäferhund-Husky „Cindy“ (6). Sie gilt als „guter Wachhund“, sollte nur in „erfahrene Hände“ gegeben werden, steht auf dem Schild an ihrem Zwinger. Ob sie vor Weihnachten noch ein neues Heim findet?

Kangal „Jacko“, ein türkischer Herdenschutzhund, muss sich seit fünf Jahren mit Hundehaus und Zwinger auf dem Gelände der „Arche Noah“ begnügen.
Kangal „Jacko“, ein türkischer Herdenschutzhund, muss sich seit fünf Jahren mit Hundehaus und Zwinger auf dem Gelände der „Arche Noah“ begnügen.

„Bislang haben wir jedes Tier vermitteln können“, blickt Iris Drögehorn zurück und krault Kater „Mr. Fluffles“, der auf ihrem Schreibtisch schnurrt. Wobei: Kangal „Jacko“, ein türkischer Herdenschutzhund, muss sich seit fünf Jahren mit Hundehaus und Zwinger auf dem Gelände der „Arche Noah“ begnügen. „Es gab schon Interessenten“, sagt Iris Drögehorn. Das Problem: „Jacko“ braucht ein großes Gelände und einen hohen Zaun. „An Leute, die im dritten Stock wohnen, können wir ihn natürlich nicht vermitteln.“

Mit 25 Pflegestellen fing alles an

Damit hat „Jacko“ die meiste Zeit der „Arche“ an der Wetterstraße hautnah miterlebt. Erst 2011 hatte sich der Verein vergrößert und zog an seinem jetzigen Standort – mit Hundezwinger, Katzenräumen und einer Unterkunft für Vögel und Kleintiere, die man vom angrenzenden Tierheim übernahm. Bis dahin war so einiges passiert.

Bis Anfang 2010 hatte die „Arche Noah“ lediglich Abgabetiere (etwa von Verstorbenen oder Menschen, die ins Altersheim ziehen) betreut. Und das immer ohne Räume: „Wir hatten in der Anfangszeit nur ein Netz aus 25 Pflegestellen, wo die Tiere unterkamen“, erklärt Iris Drögehorn. „Alles Leute, die Erfahrung hatten mit Tieren“, betont sie. 25 Pflegestellen gibt es immer noch. 2009 klopfte die Stadt an die Tür: Die „Arche Noah“ sollte nun neben der Betreuung der Abgabe- auch die der Fundtiere übernehmen. Hintergrund war ein Streit zwischen Stadt Witten und dem Tierheim Witten/Wetter/Herdecke, das aus Sicht der Stadt für die Betreuung der Wittener Fundtiere zu viel Geld verlangte. Letztlich übernahm die „Arche“. Zunächst nur mit Hilfe der Pflegestellen und einer Scheune in Bommern, die für die Hundehaltung hergerichtet wurde. 2011 schließlich, nach langem Streit, verkleinerte sich das Tierheim und vergrößerte sich die „Arche Noah“.

Ärztliche Hilfe für gebeutelte Tiere

Heute blickt Iris Drögehorn, die seit Anfang der 80er selbst zehn Jahre im Tierheim-Vorstand war und dann u.a. mit Ehemann Ulrich (74) die „Arche Noah“ gründete, entspannt zurück: „Das Verhältnis ist gut.“ Überhaupt ist sie mit der Bilanz zufrieden. Sogar „Strolchi“ sei vermittelt worden: Ein tauber Kater, auf einem Auge blind. Wie bei anderen Tieren, die gesundheitlich gebeutelt bei der „Arche Noah“ aufschlagen, kümmerte sich auch in diesem Fall ein Tierarzt um das Wohl. Trotz der langen Krankenliste konnte „Strolchi“ in Stockum ein Zuhause finden.