witten . Nach 35 Jahren wird die Kläranlage in Herbede ihren Betrieb voraussichtlich Ende 2017 einstellen. Die Abwässer werden dann in Bochum gereinigt.

Der Ruhrverband baut ein neues Pumpwerk auf der Kläranlage in Herbede. Letztere wird ab Ende 2017 nicht mehr benötigt, weil die Abwässer dann durch eine neue Druckleitung zur Kläranlage Bochum/Ölbachtal fließen.

Berechnungen haben laut Ruhrverband ergeben, dass die deutlich größere Anlage in der Nachbarstadt das Abwasser aus Herbede mitbehandeln kann. In die 1981 errichtete Kläranlage in Herbede hätte bald investiert werden müssen. Und: Die vergleichsweise gering ausgelastete Anlage in Witten reinige das Abwasser zu relativ hohen Kosten. Zwar müssen zunächst knapp 3,7 Millionen Euro investiert werden. Unterm Strich verspricht sich der Verband aber jährliche Einsparungen von 360 000 Euro.

Leitung unterquert Ruhr und Mühlengraben

Der Bau des Pumpwerks hat in diesem Monat begonnen. Es soll nach Abschaltung der Kläranlage Herbede das dort ankommende Abwasser mit einem Förderstrom von 150 Litern pro Sekunde über eine ebenfalls noch zu bauende Druckrohrleitung zur Kläranlage Bochum-Ölbachtal pumpen. Zuerst wird eine knapp zehn Meter tiefe Baugrube ausgehoben und mit Spundwänden gesichert. Hier findet später die Pumpentechnik Platz. Für Schaltanlagen und Transformatoren entsteht ein getrenntes Gebäude.

Die Arbeiten an der 2,2 Kilometer langen Druckrohrleitung haben ebenfalls begonnen. Sie verläuft vom Pumpwerk aus parallel zur Trasse der Ruhrtalbahn. In Höhe von Haus Herbede kreuzt die Leitung den Mühlengraben und die Ruhr. Danach schließt sie an die vorhandene Leitung der Pumpwerke Witten und Heven an.

Nach der für Ende 2017 geplanten Inbetriebnahme des Pumpwerks sowie der Anschlussleitung werden die nicht mehr benötigten Kläranlagengebäude und -becken am Standort Witten-Herbede zurückgebaut. Das vorhandene Regen- und Hochwasserpumpwerk bleibt erhalten. Es befördert die am vorgelagerten Stauraumkanal entlasteten Abflüsse bei entsprechend hohen Ruhrwasserständen ins Unterwasser des Stauwehrs am Kemnader See.