Witten. . Die Studenten der neuen Popakademie sind in die Räumlichkeiten der alten Bücherei an der Ruhrstraße umgezogen. Lernen in familiärerAtmosphäre.

  • Im Oktober starteten die ersten neun Studenten der Evangelischen Popakademie
  • Diese arbeitete für einige Wochen in den Räumlichkeiten der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde im Oberdorf
  • Jetzt konnte die Akademie in die ehemaligen Räume der Stadtbücherei an die Ruhrstraße umziehen

Im Oktober starteten die ersten neun Studenten der neuen Evangelischen Popakademie in den Räumlichkeiten der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde ins erste Semester. Denn die Umbauarbeiten in der ehemaligen Stadtbibliothek an der Ruhrstraße dauerten einige Wochen länger als geplant. Jetzt konnte die neue Hochschule an die Ruhrstraße umziehen. Prof. Hartmut Naumann, Leiter des Wittener Akademie-Standortes, freut sich: „Wir haben hier mit ,Kirchenmusik Popular’ einen europaweit einmaligen Studiengang. Das ist eine Herausforderung.“

Martin Bartelworth, Vorstand der Stiftung Creative Kirche und Geschäftsführer des Institutes für Fortbildung der Popakademie, im großen Saal der Hochschule. Hier sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.
Martin Bartelworth, Vorstand der Stiftung Creative Kirche und Geschäftsführer des Institutes für Fortbildung der Popakademie, im großen Saal der Hochschule. Hier sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.

Die ersten vier Frauen und fünf Männer, die hier in acht Semestern ihren Bachelor-Abschluss machen möchten, erhalten an der Ruhrstraße Instrumentalunterricht. Sie werden außerdem in Gesang und allgemeiner Musiktheorie geschult, lernen, wie man mit Chören und Bands arbeitet, Musikprojekte plant und Musik vermittelt. Die Popakademie, die das Erdgeschoss und die Kellerräume der einstigen Bücherei nutzt, ist der zweite Standort der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford.

Die Kasse ist erst einmal leer

„Unser Studiengang ist in der kirchenmusikalischen Ausbildung in Deutschland ein Novum“, betont Prorektor Naumann. „Denn für uns hat Kirchenmusik eine große Bandbreite – von Jazz, Rock, Pop bis Latin.“ Experten begleiteten die neue Popakademie mit viel Interesse und Begeisterung. „Wir bekommen viel Rückenwind.“ Aber es gebe natürlich auch Kritiker, die die neue Ausbildung als „Provokation“ betrachteten, weil sie ausschließlich Anhänger klassischer Kirchenmusik seien.

Prof. Hartmut Naumann ist einer von 14 Dozenten der Akademie. Der gebürtige Sachse studierte an der Musikhochschule Dresden. Die Spezialitäten des Diplom-Musikers und Musikpädagogen: Gitarre und Gesang.

Über 20 Jahre hat der 54-Jährige an der Hamburger Nordkirche gearbeitet, war dort Leiter des Fachbereichs Popularmusik. In Witten gehören Saxofonist Wolf Codera (Musikmarketing) und Pianist und Musikproduzent Prof. Dieter Falk zu seinem Dozenten-Team.

Akademie soll wachsen

Die Popakademie soll in den nächsten Jahren wachsen. 40 bis 60 Studenten werden hier einmal ausgebildet werden können. Auch über das Angebot eines Master-Studienganges wird schon gesprochen. Martin Bartelworth, Geschäftsführer des Instituts für Fortbildung der Akademie, denkt über Geldquellen nach, mit denen die Räumlichkeiten an der Ruhrstraße weiter hochschul-tauglich gemacht werden können. „Der erste Bauabschnitt hat knapp 500 000 Euro gekostet. Damit ist die Kasse erst einmal leer.“ Im zweiten Schritt soll das Probezentrum im Keller des Gebäudes entstehen.

Offiziell eröffnet wird die Popakademie mit einer Party am 4. Mai. Unter den Gästen werden Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die Soul-Sängerin Jocelyn B. Smith sein. Die gebürtige New Yorkerin sang bei den Berliner Trauerveranstaltungen für den 11. September 2001 vor über 200 000 Menschen die Hymne „Amazing Grace“.