Witten. . Der Förderverein stellt Sammel-Boxen in Geschäften auf, um Geld für Bau und Betrieb des Hospizes zu sammeln. Eröffnung ist am 1. April.

  • Förderverein „Ein Hospiz für Witten“ stellt in der Vorweihnachtszeit Spendenboxen in Geschäften auf
  • Bau des Hauses an der Hauptstraße schreitet zügig voran
  • Eröffnet werden soll es am 1. April, noch werden Mitarbeiter gesucht

Am 1. April 2017 wird das St. Elisabeth-Hospiz an der Hauptstraße eröffnet. Bis dahin hofft der Förderverein noch auf viele Spenden, um die Einrichtung finanziell zu unterstützen. Deshalb haben die Mitglieder jetzt ein kleines Häuschen aus Plexiglas in Wittener Geschäften aufgestellt: „Große Dinge beginnen im Kleinen“ steht vorne drauf. Denn jeder Cent zählt.

Die Baukosten von rund 3,2 Mio Euro müssen mit Spenden und Eigenmitteln gestemmt werden, das Land beteiligt sich nicht. Auch die laufenden Kosten für den Betrieb und die Unterbringung der Hospizgäste werden nicht vollständig von den Krankenkassen erstattet. Nicht nur deshalb will der Förderverein „Ein Hospiz für Witten“ das Haus ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.

„Sterben und Tod – das ist kein angenehmes Thema“, sagt Hartwig Trinn vom Vorstand. „Aber nicht darüber zu sprechen, macht es nicht angenehmer.“ Deshalb hofft er, dass die Spendenbox nicht nur dazu auffordert, einen kleinen Betrag hineinzutun, sondern auch ein wenig zum Nachdenken anregt.

Keine Angst mehr vorm Abschiednehmen

Eine, für die es keine Frage ist, das Spendenhäuschen in ihrem Laden aufzustellen, ist Dr. Sabine Wirths-Hohagen von der Buchhandlung Lehmkul. „Es geht nicht um die zehn Cent, die jemand hineinwirft, sondern um das Größere dahinter“, sagt auch sie. Und ein kleineres Geschäft, wie das ihre, biete diesbezüglich Raum für persönlichere Gespräche.

Die Buchhändlerin begrüßt es sehr, dass die Ruhrstadt bald ein Hospiz hat. „Wir werden immer älter, haben immer weniger Kinder, immer mehr Ältere leben allein.“ Sie selbst habe mal eine alte Dame, die einen Gehirntumor hatte, beim Sterben begleitet – in einem Berliner Hospiz. Anfängliche Beklemmungen habe sie schnell abgelegt. „Die Erfahrungen dort haben mir den Schrecken vor dem Abschiednehmen genommen.“ Nur die mangelnde Zeit halte sie im Moment davon ab, ehrenamtlich in einem Hospiz zu arbeiten.

Apropos Ehrenamtliche: „Wir suchen jetzt schon Menschen, die sich engagieren“, sagt Hartwig Trinn. Im Garten arbeiten, Kuchen backen, einkaufen gehen oder ein Ohr für die Sterbenskranken haben – es gebe viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Und wer unmittelbar mit den Hospizgästen zu tun habe, werde ein Jahr lang dafür ausgebildet.

Mitarbeiter gesucht

Aktuell sucht die St. Elisabeth- Gruppe, zu der auch das Marien-Hospital gehört, noch Pflege- und Hauswirtschaftskräfte. „Wir haben die Stellen nicht ausgeschrieben“, sagt Sebastian Schulz von der Geschäftsleitung. Denn auf den letzten Artikel dieser Zeitung hätten sich 20 Leute von sich aus beworben. „Wer Interesse hat, kann es nach wie vor versuchen.“ Bald entschieden sei jedoch, wer die Leitung des Hospizes übernimmt: „Wir sind kurz davor, jemanden zu benennen.“

Alles im Fluss also – auch bei den Bauarbeiten. Das Dach des ebenerdigen Gebäudes ist gedeckt, beinahe alle Fenster sind eingebaut. Nun steht der Innenausbau an: Wände werden gezogen, Heizungsrohre und Fliesen verlegt. Damit nach dem 1. April alles bereit ist für den Einzug der ersten Gäste.

>> SO UNTERSTÜTZEN SIE DAS HOSPIZ

Die Spendenhäuschen stehen derzeit in der Buchhandlung Lehmkul am Markt, im Ardey-Hotel und im Marien-Café an der Hauptstraße. In diesen Tagen werden weitere Boxen verteilt. Bürger können dort nicht nur Geld einwerfen: Die Boxen sind mit Informationsflyern über das Hospiz ausgestattet.

Wer das St. Elisabeth-Hospiz über diese Spendenaktion hinaus unterstützen möchte, kann Mitglied des Fördervereins werden. Anträge befinden sich an den Flyern, außerdem liegen sie in der St. Marien-Kirche, im Pfarrheim und im Marien-Hospital aus. Online sind sie zu finden auf elisabeth-hospiz-witten.de