Die Ehemaligen sind manchmal die schärfsten Nikotingegner. Doch es gibt noch viele Wittener, die nicht ans Aufhören denken
Es ist kein Problem, Raucher auf der Bahnhofstraße zu finden. Der Erste läuft uns gleich vor der Redaktion über den Weg. "Ich könnte auch drauf verzichten", sagt Michael Bluhm (41) bei unserer Umfrage zum heutigen Weltnichtrauchertag. Mit einem Päckchen Tabak pro Woche zählt er sich schon fast nicht mehr zu den Rauchern. Es falle ihm nicht schwer, das Qualmen einen Tag oder eine Woche ganz sein zu lassen.
"Vier Tage hatte ich es schon geschafft, nicht zu rauchen. Dann aber kam wieder eine nach der anderen", gesteht Jasmin Sonntag (17). Sie qualmt seit fast fünf Jahren. Den Nichtrauchern zuliebe würde sie heute sogar einmal darauf verzichten. Doch wirklich ans Aufhören denkt die Gesamtschülerin nicht. "Sterben muss man sowieso." Zuhause darf sie aber nur noch auf dem Balkon qualmen.
Ihre Freundin Carina Finke hat schon drei, vier Versuche unternommen, das Rauchen dranzugeben. "Doch gleich nach dem Frühstück habe ich wieder angefangen." In ihrem Umfeld gibt es jede Menge Raucher: die Mutter, den großen Bruder . . . Und am Wochenende, wenn sie mit Freunden unterwegs ist und auch mal was trinkt, geht locker "'ne Schachtel pro Tag" drauf.
"Alles Gute" wünscht Jörg Hickmann heute den Nichtrauchern. Der 42-jährige Kurierdienstfahrer ist "überzeugter Raucher". Warum er 35 Kippen am Tag qualmt? Gewohnheit, Stress. . . "Dass es schmeckt, kann ich nicht unbedingt behaupten."
Ihr schmeckt es schon lange nicht mehr. Ursel Sämann (68) hat 20 Jahre lang stark geraucht, bevor sie mit über 40 von einem Tag auf den anderen aufhörte - nach einer Ohren-OP. Heute sagt sie: "Wenn ich Raucher sehe, könnte ich mich schütteln." aug