Gestern Abend eröffnete der bekannte Sänger Stefan Stoppok das zweite Folk-Festival im Bahnhofsviertel

Zweites Folk-Festival im Bahnhofsviertel: Eröffnet wurde es am Freitagabend von Zugpferd Stefan Stoppok (51). Er begann seine Karriere in den Siebzigern in Witten und zählt heute zu den bekanntesten Musikern der Republik. Mit ihm sprach Jürgen Augstein.

Du bist bereits bei der Wiederbelebung des Wittener Folkfestivals vor einem Jahr in die Ruhrstadt gekommen. Was zieht Dich hierhin?

Stoppok: Die alte Erinnerung. Witten war für mich wirklich die Stelle, wo es losging. Die ersten Auftritte hatte ich beim Griechen im Hinterzimmer.

Die viel zu früh verstorbene "Folk-Mutter" Hilde Doebner hatte Dich geholt . . .

Stoppok: Ich kam erst mal als Gast. Ich kannte die gesamte Folkszene ja gar nicht. Dann habe ich irgendwann selbst zur Gitarre gegriffen.

Was hat sich bei Dir seitdem verändert?

Stoppok: Außer, dass ich besser geworden bin, eigentlich nichts. Der Spaß ist geblieben.

Wo siedelst Du Witten heute in der Folk-Szene an?

Stoppok: Witten war einzigartig. Ich fürchte, das ist heute nicht mehr so. Doch damals wurden viele Musiker beeinflusst. Ich habe kürzlich noch mit Julian Dawson telefoniert, den habe ich auch hier kennengelernt. Musikalisch wurde ich hier geformt.

Ist die Zeit für diese Art von Musik nicht vorbei?

Stoppok: Sie ist hyper denn je, ein Gegenstück zur medialen Zukleisterung, und auch bei jungen Leuten gefragt. Wenn die sehen, da stehen alte Säcke auf der Bühne und haben Spaß, fahren sie selbst drauf ab.Interview mit Stefan Stoppok