Wer macht das Rennen? Der Wettbewerb „Witten sucht den Tachokönig” läuft und läuft. Jetzt zeichnet sich ab: Die 400 000 sind drin.

Schon einmal weit darüber lag Wolfgang Schmidt aus Herbede. Er schaffte in den Jahren 1980 bis 2001 mit seinem „Heizöl-Maserati” (Mercedes Diesel) 470 000 Kilometer. „Und ich bekam noch Geld dafür.”

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Gut ins Rennen für den Tachokönig kam in dieser Woche Friedhelm Sablotny vom Föhrenweg in Buchholz. Er fährt einen Mercedes 240d, Baujahr 1983, der inzwischen 367 741 Kilometer gelaufen ist. Als der 58-jährige Oberstudienrat (Berufskolleg Essen) sich 1989 auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsah, reizte ihn der orient-rote Wagen, „dabei wollte ich eigentlich einen weißen”, aber der Besitzer sei Maler und Lackierer gewesen. 126 300 km hatte der Mercedes Diesel damals schon weg. Wie in einem Wohnzimmer habe er sich in der Limousine gefühlt, berichtet Sablotny und erzählt von dem „Wunder von GAP”. Vor einer Urlaubsfahrt nach Garmisch-Partenkirchen sei er mit heftigen Rückenschmerzen ins Auto gestiegen, „dort angekommen, fühlte ich mich wie neu geboren, wie in Abrahams Schoß.” Der bequeme Sitz im Auto habe gewirkt wie eine Pille ohne Arzt und Rezept. Der Buchholzer ist glühender Bayern-Fan (nicht beim Fußball), den Wagen hat er nach der Wagner-Oper „Parsifal” benannt. Wolfgang Schmidt (57) von der Bruno-Heide-Straße (der mit dem Heizöl-Maserati) fährt seit 2002 einen BMW 320, Baujahr 1995 (mit 107 000 gebraucht gekauft), der inzwischen schon 322 392 km auf dem Tacho hat. Unter der Woche beruflich in Frankfurt tätig, schätzte Schmidt den schnellen Benziner (150 PS), den er auf der Autobahn „einfach mal laufen lassen” konnte. „So passierte es mir dann im Urlaub 2001”, erzählte Schmidt, „dass ich innerhalb einer Woche dreimal mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wurde und für vier Wochen meinen Führerschein verlor. Seitdem bin ich etwas sensibler für die kaum spürbaren Geschwindigkeiten geworden.” Weil er jeden Monat zirka 2 000 Kilometer zwischen Arbeitsplatz und Wohnung fährt, legt der Herbeder Wert auf sparsame und zuverlässige Fahrzeuge. „So habe ich mich noch von keinem Fahrzeug mit einem Tachostand unter 300 000 Kilometer getrennt.” In der kommenden Woche werden die 400 000 Kilometer geknackt. Versprochen!