Zitronen sind gelb und Taxis hell-elfenbeinfarben. Geht es nach NRW-Innenminister Ingo Wolf, ist das in Zukunft nicht mehr so klar – zumindest nicht die Taxifarbe.
Denn er plant, die bindende Farbnorm zu streichen und damit auch rote, blaue oder andersfarbige Taxis in Nordrhein-Westfalen zulassen. „Prinzipiell habe ich nichts dagegen”, sagt Michael Fuchs, Geschäftsführer der Taxi-Funk-Zentrale Witten. „Aber keine Firma würde so ein Markenzeichen aufgeben.” Es ist genau der Wiedererkennungswert, den viele Taxiunternehmer nicht verlieren wollen. Hell-elfenbeinfarben – das verbinden die Menschen einfach mit Taxis. „Andere Firmen wären froh, wenn sie so ein Erkennungsmerkmal hätten”, sagt Fuchs. Auch Hans-Joachim Dietrich, Geschäftsführer und Gesellschafter von Auto Drees sieht den Vorstoß des Ministers kritisch: „Meine Meinung dazu ist ganz eindeutig: Ich will die Farbe behalten.” Er fürchtet, dass schwarze Schafe eine Farbenvielfalt ausnutzen könnten und auf ihre Autos einfach illegal ein Taxischild setzen könnten. Für den Kunden sei es dann bei den vielen Farben viel schwieriger nachzuvollziehen, ob am Steuer ein „echter” Taxifahrer sitzt oder nicht. Diese Gefahr sieht auch Pero Djordic, Geschäftsführer von Taxi Djordic. Der Wiedererkennungswert lässt auch Christian Möller, selbst ehemaliger Taxifahrer und jetzt Funker bei der Taxi-Zentrale-Witten an der bisherigen Farbe festhalten. Obwohl er sonst nicht gegen bunte Taxis hätte, wie er sagt. „In anderen Ländern läuft das ja auch gut.” Das Argument der Befürworter bunter Taxis, ausgediente Fahrzeuge ließen sich besser verkaufen, wenn sie auch andere Farben haben dürfen, lässt Pero Djordic nicht gelten: „Wenn ein Taxi verkauft ist, ist es sowieso durch. Die Farbe macht dann keinen Unterschied.” Michael Fuchs sieht das ganz ähnlich. Entweder das Fahrzeug sei noch gut genug und werde an einen anderen Taxiunternehmer verkauft oder es sei nicht mehr gut in Schuss und komme dann in den Export. Manche lassen sich ihr Auto aber auch „verkleiden” und mit einer Farbfolie komplett umgestalten. „Das wird immer mehr”, sagt Ulrich Jaskulski, Inhaber der Firma Headline. Auch Taxis seien dabei.