Der neu geplante City-Bogen scheint bei der Mehrheit der Bürger gut anzukommen.

30 Wittener nutzten am Dienstagabend die Chance, sich erstmals öffentlich von Stadtbaurat Markus Bradtke und Landschaftsarchitektin Christine Wolf über die Pläne für die Neugestaltung rund um den Berliner Platz informieren zu lassen. Den meisten gefielen die Entwürfe offenbar. Geplant ist ein Brückenschlag aus Bäumen und Bänken vom Berliner Platz zur neuen Stadtgalerie - Platzneugestaltung inklusive. Dafür sollen sich die Wittener von Liebgewonnenem trennen. Möglicherweise werden Schnecke und Welle abgerissen. Zum Pflücken freigegeben sind bereits die Lechner-Pilze. Auch der von ihm gestaltete Brunnen soll entfernt werden. „Na klar, ist die Kombination Schnecke/Welle schön”, sagt Marcus Arldt, der in der City wohnt. „Ich habe da selbst als Kind drauf gespielt.” Den Abriss befürwortet er trotzdem: „Um die Stadt weiterzubringen.” Nur eine von drei Planungsvarianten des Büros wbp sieht vor, Schnecke und Welle zu erhalten. Geplant ist auf jeden Fall ein Wasserspiel, eine Art Springbrunnen mit mehreren einzelnen Fontänen, der abgeschaltet eine glatte Fläche bietet - praktisch für Stadtfeste, mehr Platz für Außengastronomie. Mediterranes Café-Flair am Abend - für Anwohner Paul Hluchnik bedeutet das nicht nur „dolce vita”: „Die Cafés machen doch nicht um 21 Uhr dicht, da hört man die Stimmen!” Marcus Arldt hebt dagegen den Daumen: „Auf den Planungen sieht das gefällig aus.” Aber: „Ein bisschen Skepsis bleibt. Es muss ja auch finanzierbar bleiben.” Dafür hat Baudezernent Bradtke das passende Konzept in der Schublade: 80 Prozent Fördermittel, zehn Prozent privates Kapital, etwa von den Ladenbesitzern, und die restlichen zehn Prozent bringt die Stadt selber auf. Das bedeute rund 200 000 bis 300 000 Euro eigene Kosten. Über die Jahre sei das verschmerzbar. Andere Bürger sorgen sich um möglichen Leerstand. „Im Celestian-Haus steht doch auch eine Etage leer”, bemerkt eine Rentnerin. Tatsächlich sind zurzeit rund 20 Prozent der Schaufenster in der Innenstadt verwaist. Der Stadtbaurat vertraut da ganz dem Markt: „Wir stellen die städtebaulichen Voraussetzungen her, den Rest muss der private Markt regeln.” Der Herbeder Peter Peiseler ist da guten Mutes. Er kommt ursprünglich aus Remscheid, auch dort wurde ein großes Einkaufszentrum mitten ins Zentrum gebaut. „Zuerst war eine Bürgerinitiative dagegen, jetzt läuft's super”, erinnert sich Peiseler. „Die Händler reißen sich um die Geschäfte.”